600.000 Euro

Kärnten klagt Jörg Haiders Erben

Teilen

Es geht um Gutachten und viel Geld, das illegal an zwei Parteien fließen sollte.

Selten war das Interesse vor einem Zivilprozess in Klagenfurt so groß. Ab morgen wird die Klage der Kärntner Landesholding gegen die Erbinnen von Jörg Haider verhandelt: Witwe Claudia sowie die Töchter Cornelia Mathis-Haider und Ulrike Haider-Quercia.

Schadenersatz
Auf Grundlage des Urteils in der Causa Birnbacher fordert das Land 600.000 Euro Schadenersatz. Die Familie Haider bestreitet die Forderung. Der Verstorbene habe als Landeshauptmann keine rechtswidrigen Handlungen gesetzt, daher sei auch keine Kausalität für einen allfälligen Schaden der Landesholding gegeben. Außerdem seien etwaige Ansprüche längst verjährt.

Steuerberater Dietrich Birnbacher hatte für ein sechsseitiges Gutachten zum Verkauf der Hypo an die BayernLB sechs Millionen Euro bekommen - laut Gericht um 5,7 Millionen zu viel. Birnbacher, der frühere Kärntner ÖVP-Chef Josef Martinz und zwei Ex-Vorstände der Landesholding wurden wegen Untreue rechtskräftig verurteilt.

Parteienfinanzierung
Im Birnbacher-Strafprozess war 2012 herausgekommen, dass Haider und Martinz von Anfang an einen Teil des Geldes für illegale Parteienfinanzierung verwenden wollten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.