Kein Zutritt

Kärnten sperrt "Sonderanstalt" ab

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Der Grünen-Mandatarin Alev Korun wurde ein Lokalaugenschein im Asylheim verwehrt.

In der von Jörg Haider initiierten „Sonderanstalt“ für mutmaßlich straffällige Asylwerber auf der Saualm kehrt keine Ruhe ein. Nachdem vier von neun dort untergebrachten Asylwerbern geflüchtet sind, wollte gestern die grüne Nationalratsabgeordnete Alev Korun die verbliebenen Asylwerber besuchen, wurde aber abgewiesen. „Man hat mir auf Weisung von Landeshauptmann Gerhard Dörfler den Zutritt verweigert“, wetterte Korun.

Schließung gefordert
„Ich brauche kein Politikum in 1.200 Metern Seehöhe“, reagiert Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ) im ÖSTERREICH-Gespräch. Korun solle „die Asylwerber gleich einpacken und mit nach Wien nehmen“. Die Grüne fordert jedenfalls die Auflassung der „Sonderanstalt“. Das Quartier sei „völlig ungeeignet. Die Menschen werden isoliert“, so Korun. Die nächste Bushaltestelle sei 13 Kilometer entfernt. Sie kritisierte zudem, dass Asylwerber offenbar schlechter gestellt seien als verurteilte Straftäter. Zu diesen hätten Abgeordnete nämlich Zutritt. „Offenbar hält der Landeshauptmann Kärnten für ein exterritoriales Gebiet“, so Korun.

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