Mediziner-Test

Kampf um die Studienplätze

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7.752 Maturanten kämpften in Wien, Graz und Innsbruck um 1.500 Studienplätze. Viele wünschen sich jetzt die Studiengebühren zurück.

Es ist Freitag, kurz nach acht Uhr: Vor dem Eingang ins Wiener Austria Center hat sich bereits eine gewaltige Schlange gebildet und die Nervosität steigt von Minute zu Minute, denn: In Wien werden heute wie auch in Graz und Innsbruck insgesamt 7.752 Maturanten die wohl wichtigste Prüfung ihres Lebens absolvieren. Den gefürchteten Eignungstest für das Medizinstudium.

Fest steht: Er allein entscheidet darüber, wer ab Herbst an den Medizin-Unis des Landes studieren darf, und: Nur 1.500 Plätze sind überhaupt zu vergeben. 10.500 hatten sich für die Prüfung angemeldet.

Die meisten Österreicher wollen Gebühren
Eine aktuelle ÖSTERREICH-Umfrage zeigt jetzt: Um diesen erbitterten Kampf um die Studienplätze endgültig zu beseitigen, ist die Mehrheit der Österreicher nun sogar für eine Wiedereinführung der Studiengebühren. 58 Prozent sprechen sich dafür aus, nur 37 Prozent sind dagegen. Ein anderes Bild zeigt sich bei den Studenten: Hier sind 62 Prozent gegen die Gebühren. „Ich bin gegen Studiengebühren. Jeder sollte die Chance haben zu studieren“, meint Sarah Grünbach (18) aus Kufstein.

Auch Sarah will ab Herbst an der Uni Wien Medizin studieren und eigentlich soll der Test mit den 198 Multiple-Choice-Fragen bereits um neun Uhr beginnen, doch: Der Securitycheck der Bewerber dauert länger als gedacht, Taschen müssen eingeschlossen, Essen und Trinken für den siebenstündigen Test in Plastiksackerl verstaut werden. „Ich habe eine Stunde bei der Garderobe gewartet“, so Büsra Akalin (20) aus Felixdorf (NÖ). Erst um 10 Uhr geht es dann los.

In Tirol: Zwei Drittel aller Bewerber sind Deutsche
Ein ähnliches Bild zeigt sich in Graz und Innsbruck. Eine Besonderheit in Tirol: Hier nimmt die Zahl der deutschen Bewerber noch rasanter zu als anderswo. Gleich zwei Drittel aller Bewerber kamen heuer aus Deutschland.

Dabei gilt: 75 Prozent aller Plätze sind für Österreicher reserviert, 20 % für Studenten aus der EU, fünf Prozent für solche außerhalb der EU. Für die Bewerber heißt es nun warten: Frühestens Ende Juli werden die Testergebnisse bekannt gegeben.

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