Statt Wahlkampf

Kanzler-Trip nach New York - Gusi bei UNO

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Bundespräsident, Kanzler und Außenministerin sind in New York. Gusenbauers Auftritt in der UNO-Stadt ist aber umstritten – sogar in der SPÖ.

Noch-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer meidet die letzten Wahlkampftage in Österreich und absolviert eine seiner letzten Auslandsreisen als Regierungschef. Er landete am Dienstag in New York. Ziel der Reise: die Werbung für Österreichs Kandidatur für einen nichtständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat. Gusenbauer unterstützt damit Bundespräsident Heinz Fischer und Außenministerin Ursula Plassnik, die zur UN-Generalversammlung ebenfalls nach New York reisten. Fischer freute sich im ÖSTERREICH-Gespräch über die „Verstärkung“ bei der Lobbyingoffensive.

Kritik
Für seine Abwesenheit in der heißen österreichischen Wahlkampfphase musste Gusenbauer zuletzt aber sogar Kritik aus den eigenen Reihen einstecken. Der Kanzler „urlaube“ lieber in New York und Venedig, als seine Partei im Wahlkampf zu unterstützen, heiße es hinter vorgehaltener Hand in der SPÖ. Aber: Politik-Experten wiederum meinen, es sei eine gute Taktik der SPÖ, den Kanzler im Wahlkampf „zu verstecken“: „Faymanns Strategie der ‚Neuorientierung' würde mit dem Bild Gusenbauers eine Kommunikationsschere ergeben“, sagte Politologe Peter Filzmaier gegenüber ÖSTERREICH.

Wichtige Termine
Gusenbauer nahm am Dienstag bei der Preisverleihung eines Menschenrechtspreises an Frankreichs Präsidenten Nicolas Sarkozy sowie New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg teil. Weitere Höhepunkte des US-Trips: eine Teilnahme am UN-Gipfel über die Millenniums-Entwicklungsziele und ein Treffen mit Ex-US-Präsident Bill Clinton, dazu ein Vortrag in Harvard.

Mit Interesse beobachtet wird in New York auch der diplomatische Paarlauf von Gusi & Plassnik: Beide scheinen um den Außenministerposten in der neuen Regierung zu rangeln.

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