Studenten Andrang

Karl: Aufnahmetest für alle Unis möglich

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Bis Herbst soll ein entsprechender Vorschlag auf dem Tisch liegen.

Bildungsministerin Beatrix Karl (V) hat sich am Donnerstag bei einer Podiumsdiskussion am Management Center Innsbruck erneut für die Einführung von Aufnahmeverfahren an den heimischen Universitäten stark gemacht. Probleme mit dem Andrang der Studierenden gebe es vor allem in den sogenannten Massenfächern, wie beispielsweise Architektur, Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaften, Betriebswirtschaft und Biologie. Dort sei es leider nicht möglich, die notwendige Qualität sicherzustellen, erklärte Karl.

Aufnahmeverfahren
Es brauche deshalb qualitative Aufnahmeverfahren. Bis Herbst soll nach Angaben der Ministerin ein entsprechender Vorschlag vorliegen. Es gehe bei dem geplanten Aufnahmeverfahren nicht um ein Modell für alle Studienrichtungen, es sollen aber bestimmte Eckpunkte vorgegeben werden, erklärte Karl bei der Diskussion im Anschluss an ihren Vortrag zum Thema "Zwischen Humboldt und Hochtechnologie - Hochschulen im internationalen Wettbewerb". Überprüft werden soll neben der allgemeinen Studierfähigkeit auch die Eignung für das ausgewählte Studium. Hier gelte es aber aufzupassen, dass nicht Inhalte abgefragt werden, die sich der potenzielle Studienanfänger erst während seines Studium aneignen soll, führte die Ministerin aus.

Knockout-Prüfungen
Die derzeitige Praxis der Knockout-Prüfungen bezeichnete sie als "unzumutbar" und "intransparent". Sie setze sich deshalb für ein ehrliches, transparentes und auf die Qualität abgestelltes Aufnahmeverfahren ein. Mit dem Koalitionspartner sei vereinbart, die Studieneingangsphase neu zu gestalten. Karl verwies auf laufende Gespräche. Gesenkt werden soll durch die Einführung von Aufnahmeprüfungen auch die Drop-out-Quote in den Massenfächern. An der Wirtschaftsuniversität in Wien betrage diese beispielsweise 80 Prozent.

Alle Studiengänge
Aufnahmetests auch abseits der Massenstudiengänge schloss Karl im Anschluss an die Veranstaltung nicht kategorisch aus. "Ganz wichtig" seien diese Verfahren in den bereits überlaufenen Fächern. Wenn es dadurch allerdings zu "Verdrängungseffekten" komme, müsse man natürlich auch darauf reagieren.

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