Nach Hummer-Rauswurf

Keine Frauen: OÖ gesellt sich statistisch zur Türkei

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Mit einer Frauenquote von null Prozent in der Landesregierung gesellt sich Oberösterreich statisch zur Türkei.

Das ist nämlich im europäischen Vergleich jenes Land, in dem es die meisten rein männlichen Regionalregierungen gibt. EU-weit liegt der Frauenanteil in den Regionalregierungen laut Daten der Europäischen Kommission durchschnittlich bei 36 Prozent.

Schweden mit bester Quote
Am höchsten ist dieser Anteil mit 48 Prozent wieder einmal im Musterschülerland Schweden, gefolgt von Finnland mit 46 Prozent. An dritter Stelle liegen Frankreich und Spanien mit je 44 Prozent. In Österreich sinkt der Frauenanteil dank der neuen Regierung in Oberösterreich von 33,8 auf 30,7 Prozent, berechnete Werner Zögernitz vom Institut für Parlamentarismus und Demokratiefragen auf APA-Anfrage. Schlusslichter in der Statistik der EU-Kommission sind die Türkei mit nur sieben Prozent, Serbien mit 17 sowie Portugal und Kroatien mit nur 18 Prozent Frauenanteil in den Regionalregierungen.

Türkei Schlusslicht
Die meisten rein männlichen Regionalregierungen gibt es in der Türkei. Dort kommen von 51 Regionalregierungen (für die Daten vorliegen, Anm.) 30 ganz ohne Frauen aus. In absoluten Zahlen sieht es so aus: 343 männlichen Regierungsmitgliedern stehen nur 24 weibliche gegenüber.

Fälle wie in Oberösterreich gibt es aber auch in Polen und den Niederlanden, wo jeweils zwei Regionalregierungen ohne Frauen auskommen sowie in Italien mit einer Regierung. Zu den rückständigen Ländern gehört auch Neo-EU-Mitglied Kroatien, in dem zehn von 21 Regionalregierungen frauenlos sind. Interessanterweise kommen auch die positiven Spitzenreiter aus Kroatien (67 Prozent Frauen in der Stadtregierung in Zagreb) und Italien (67 Prozent in Campania).

Weitere Musterschülern sind die Regierung in Rheinland-Pfalz, im griechischen Attiki, der spanischen Region de Murcia sowie im norwegischen Hordaland mit jeweils 60 Prozent Frauenanteil.
 

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