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Keiner macht mehr Werbung als ÖVP Tirol

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Die Volkspartei gibt 1,5 Mio Euro aus, die SPÖ folgt mit 600.000 Euro.

Der Wahlkampf für die Tiroler Landtagswahl am 28. April ist voll entbrannt, die Parteien liefern sich die gewohnte Materialschlacht. Unangefochtener Spitzenreiter bei den Ausgaben ist die Tiroler ÖVP, wie ein APA-Rundruf bei den wahlwerbenden Gruppierungen ergab. Satte 1,5 Millionen Euro gebe die Landeshauptmannpartei im Kampf um die Wählerstimmen aus, erklärte VP-Geschäftsführer Martin Malaun.

SPÖ folgt auf Platz 2
Im Investitionsranking mit Respektabstand auf Platz Zwei folgt die Tiroler SPÖ mit 600.000 Euro. Social-Media-Plattformen wie Facebook nutzen sämtliche Tiroler Parteien ausgiebig, auf Twitter sind die Liste Fritz, die Grünen und "vorwärts Tirol" vertreten. Die zur Verfügung stehenden Gelder des Team Stronach konnten indes noch nicht abgeschätzt werden, blieb doch bisher unklar, ob der austrokanadische Milliardär die Liste rund um Hans-Peter Mayr nach den parteiinternen Turbulenzen der vergangenen Wochen unterstützt.

Die Wahlkampfausgaben der ÖVP seien gleich hoch wie bei der Landtagswahl im Jahr 2008, erklärte Malaun. "Wir geben etwa ein Drittel für Plakate, ein Drittel für Inserate und ein Drittel für Drucksorten aus", sagte der Landesgeschäftsführer.

Die Liste Fritz-Bürgerforum Tirol geht laut Parteisprecher Markus Sint mit rund 400.000 Euro in die Wahlbewegung, um 50.000 Euro weniger als bei der Erstkandidatur im Jahr 2008. Mit Großplakaten halte sich die Dinkhauser-Gruppierung zurück, man suche stattdessen den "direkten Kontakt" und setze auf Partei-Medien wie "fritztv" und "fritz news".

SPÖ-Landesgeschäftsführerin Christine Mayr teilte der APA mit, dass die Partei analog zum massiven Stimmenverlust bei der vergangenen Wahl diesmal um 40 Prozent weniger, nämlich 600.000 Euro, in die Wahlbewegung investieren könne. So verzichte man diesmal etwa auf Spots in den Privatradios und auf Online-Werbung. "Aber wenn man sich einschränken muss, wird man auch kreativ", sah Mayr in den gesunkenen Ausgaben auch einen positiven Aspekt. Insgesamt sei man bei der Werbung aber trotz Social-media-Aktivitäten "herkömmlich am Weg".

FPÖ startete als erstes
Die Tiroler FPÖ investiert laut Landesparteiobmann Gerald Hauser 500.000 Euro in den Wahlkampf. Die Partei hatte als Erste massiv mit Plakaten zu werben begonnen. "Bis sechs Wochen vor der Wahl haben wir aber keinen Cent ausgegeben", meinte Hauser.

300.000 Euro exklusive 100.000 Euro an Personalkosten lassen sich die Tiroler Grünen den Wahlkampf kosten, laut einem Parteisprecher um 50.000 Euro weniger als im Jahr 2008. Man habe versucht alle Werbemöglichkeiten gleichmäßig abzudecken, könne aber bei beispielsweise bei den Großplakaten mit einer Partei wie der ÖVP nicht mithalten. Dafür setze man als einzige der wahlwerbenden Gruppierungen auf einen eigenen Kinospot, der in allen Tiroler Kinos laufe. Die Ausgaben werde man "Stück für Stück veröffentlichen", kündigte der Sprecher an.

Parteispenden
Die erstmals bei einer Wahl antretende Liste "vorwärts Tirol" ist unterdessen im Gegensatz zu den im Landtag vertretenen Parteien auf Parteispenden angewiesen. 350.000 Euro werden die Kosten voraussichtlich betragen, erklärte "vorwärts Tirol"-Geschäftsführer Lucas Krackl. Man habe den anderen Parteien vorgeschlagen, dass sich alle freiwillig beschränken und wie "vorwärts Tirol" keine Großplakate aufbieten. Diese hätten sich aber nicht daran gehalten. Auch Krackl kündigte an, die Information über die Kosten öffentlich zugänglich zu machen.

 Die Liste Gurgiser&Team muss laut Spitzenkandidat Fritz Gurgiser mit insgesamt 150.000 das Auslangen finden. Er setze in der Wahlwerbung vor allem auf soziale Netzwerke wie Facebook, meinte der Transitforums-Chef. Zudem warte er mit einem besonderen kulinarischen "Give-away" auf: Äpfel aus einer Tiroler Genussregion.

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