Von ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl

Kneissl: "Moskau-Reise war Erfolg"...

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...aber: Russlands Lawrow sagt "Njet" zu Syrien-Plan.

Moskau. Selbst die Doppelspitze nützte nichts: Österreichs Außenministerin Karin Kneissl ist mit Ex-First-­Lady Margot Klestil-Löffler nach Moskau gereist. Klestil-Löffler war von 2009 bis 2014 Botschafterin in Moskau, sie kennt Präsident Wladimir Putin persönlich.

Neustart. Ziel der Austro­mission war, den verfahrenen Friedensdialog zwischen Ost und West neu zu starten. Wien sollte zu einem möglichen Verhandlungsort werden. Bundeskanzler Sebastian Kurz telefonierte vor Kneissls Reise sogar mit Putin, aber auch mit Deutschlands Angela Merkel.

 

Russland will Österreich nicht als Syrien-Vermittler

Absage. Am Freitag jedoch die freundliche, aber bestimmte Absage der Russen. Nach einem fast zweistündigen Gespräch mit der Amtskollegin im Gästehaus des russischen Außenministeriums sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow trocken: „Ich sehe keinen Spielraum für Vermittlungen zwischen Russland und dem Westen.“ Er betonte aber die besondere Rolle Wiens: „Österreich wird stets als ehrlicher Makler angesehen“, sagte Lawrow. Einen Beitrag könne Österreich nur unter der Führung des UN-Sonderbeauftragten für Syrien, Staffan de Mistura, leisten. Auch ihn traf Kneissl in Moskau. Doch de Mistura blieb unverbindlich: „Wir hatten ein sehr nützliches Treffen“, sagte er danach.

Zufrieden. Kneissl bewertete ihre Moskau-Mission nicht negativ. Im Gegenteil: „Wir haben alle Ziele erreicht, ja übertroffen“, sagte sie vor Journalisten am Moskauer Flughafen. Die Gespräche seien „gut verlaufen“, insbesondere das mit de Mistura. Es habe sich dabei um das „erste von mehreren“ gehandelt. „Es herrscht große Zufriedenheit“, zog Kneissl positive Bilanz.

Karl Wendl

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