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Kranken-Drama um Polit-
Rebell

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Wegen Herzschwäche - „Schwerer Abschied“.

Es war ein schmerzvoller Abschied für das Tiroler Polit-Urgestein Fritz Dinkhauser (72). Gestern um 10 Uhr zog er mit tränenerstickter Stimme einen Schlussstrich unter seine bewegte Karriere (er war Tiroler AK-Präsident und gründete die Liste Fritz). „Ich leide sehr unter dem Abschied. Die Liste Fritz habe ich wie mein eigenes Kind aufgezogen“, so Dinkhauser über den Rückzug.

Der Grund für das plötzliche Aus: Eine Herzschwäche. Vor einem Jahr wurden Dinkhauser zwei Bypässe am Herzen eingesetzt. Letzte Woche hatte der Tiroler Polit-Rebell eine Kontrolluntersuchung. „Mein Arzt weigerte sich die Verantwortung zu übernehmen, dass ich für den Wahlkampf fit genug bin“, erzählt der 72-jährige. Auch Ehefrau Heidi drängte das Polit-Urgestein dazu, endlich das Handtuch zu werfen.

Kein Nachfolger
Die Plakate für die Tiroler Landtagswahlen (vermutlich am 28. April) sind schon gedruckt. Wie es jetzt mit der Liste Fritz, die bei den letzten Wahlen mit 18,4 Prozent zweitstärkste Partei im Landtag wurde, weitergeht, ist ungewiss. Denn es existiert de facto kein Nachfolger. Dinkhausers „Kronprinz“, Landtagsabgeordneter Bernhard Ernst, ist Anfang Dezember überraschend gestorben.

Dinkhauser: »Meine Frau blüht durch Rücktritt auf«
ÖSTERREICH:
Herr Dinkhauser, wie schwer fällt Ihnen der Abschied aus der Politik? Fritz Dinkhauser: Für einen Felsen wie mich, ist natürlich sehr schwer aufzugeben und loszulassen. Es geht mir gar nicht gut, denn die Liste Fritz ist wie ein Kind für mich.

ÖSTERREICH: Wie lange haben Sie überlegt?
Dinkhauser:
Vor einer Woche hatte ich die Kontrolluntersuchung. Mein Arzt meinte der Druck und die psychische Anstrengung eines Wahlkampfes ist zu anstregend für mich: Er wollte nicht mehr die Verantwortung übernehmen. Da musste ich mir eingestehen, das sich nicht mehr fit genug bin.

ÖSTERREICH: Wie hat Ihre Frau reagiert?
Dinkhauser:
Meine Frau hat jahrelang meinen Weg mitgetragen. Sie freut sich und blüht auf. Vor der Pressekonferenz sagte sie zu mir: „Vor 30 Jahren haben sich unsere Ebenen verschoben, jetzt bist wieder bei mir“

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