SPÖ-Bundesparteitag

Kritik und Häme der anderen Parteien

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Kritik und Häme am SPÖ-Parteitag und Faymanns Bestellung gab es am Freitag von den anderen vier Parlamentsparteien.

Die ÖVP ortete Substanzlosigkeit und Unglaubwürdigkeit. Die Grünen meinten, Rot-Blau sei offenbar weiterhin eine Option für die SPÖ. Die FPÖ sieht die SPÖ auch nach der Kür von Werner Faymann zum Parteichef unverändert und unglaubwürdig. Das BZÖ sprach von einem Umfallerteam.

Wahlslogan ausgetauscht
Auch die Änderung des Slogans und der Wahlplakate von "Faymann. Genug gestritten." in "Faymann. Die neue Wahl." wurde hämisch aufgenommen. Tatsächlich waren die Slogans auch auf der SPÖ-Homepage binnen einer Stunde nach Ende des Parteitags ausgetauscht.

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© oe24

Slogan alt: "Genug gestritten."

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© oe24

Slogan neu: "Die neue Wahl."

"Faymann verkauft Seele der Sozialdemokratie"
ÖVP-Generalsekretär Hannes Missethon sagte, die SPÖ kehre eindeutig zurück in die Vergangenheit. Der Umgang Faymanns mit den Medien und "seine Anbiederung an die Kronen Zeitung" erinnere an den Stil von Viktor Klima, "ferngesteuert und ohne Inhalte". Damit verkaufe Faymann die Seele der Sozialdemokratie. Der SPÖ-Spitze gehe es um Selbstinszenierung. Der Rückgriff auf uralte Positionen zeige, dass die SPÖ nicht imstande sei, in die Zukunft zu blicken und sich auf neue Wege einzulassen.

"Keine Distanzierung von FPÖ"
Der Grüne Parteisekretär Lothar Lockl stieß sich an der Faymann-Aussage, nicht mit dieser Strache-FPÖ zu kooperieren. Dies könnte bedeuten, mit einer leicht veränderten Strache-FPÖ gehe die SPÖ schon in eine Koalition. "Das ist keine Distanzierung, sondern ein Offenhalten der rot-blauen Option." Eine "Frotzelei" sei es, mit der Forderung nach Abschaffung der Studiengebühren ein bereits gebrochenes Wahlversprechen wiederum an die Spitze des neuen Wahlmanifests zu stellen.

FPÖ und BZÖ mit Häme
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache erklärte, mit der Forderung nach einer Steuerreform 2009 habe Faymann schon ein erstes Wahlversprechen gegeben, an dem er im Fall einer Regierungsbeteiligung zu messen sein werde. Völlig unglaubwürdig sei Faymann auch mit seinem Bekenntnis zu Volksabstimmungen bei "größeren EU-Vertragsänderungen". Die SPÖ wolle dann offenbar bestimmen, was größere Änderungen seien.

BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz wiederum meinte, die Faymann-Liste sei das "alte Gusenbauer-Gruselkabinett". Das alte Umfallerteam stehe dafür, dass die SPÖ auch weiterhin die "Menschen belügt und betrügt

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