Immer mehr Tote im Mittelmeer

Kurz: „Derzeitiges Flüchtlings-System muss geändert werden“

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Kurz musste in den letzten Stunden viel Kritik einstecken, doch der kontert mit Zahlen und Fakten.

Bei einem Besuch der Frontex-Mission im Mittelmeer hat Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag die Rettungsaktionen von Hilfsorganisationen im Mittelmeer scharf kritisiert. "Der NGO-Wahnsinn muss beendet werden", erklärte Kurz in Malta vor Journalisten. Viele NGOs seien „Partner der Schlepper".

Kritik von allen Seiten
Politische Mitbewerber, unter anderem auch Bundeskanzler Christian Kern und Grünen-Chefin Eva Glawischnig, kritisierten Kurz daraufhin für die Aussagen. Doch die Fakten geben dem Außenminister recht, denn seit Beginn des Frontex-Einsatzes sind die Zahlen der toten Flüchtlinge sogar gestiegen. 

Kurz kontert mit Zahlen
Waren es 2015 noch 3771 Tote, stieg die Zahl im Jahr darauf bereits auf 5082 Todesopfer. Und 2017 sind bereits mehr Tote zu beklagen als im Vergleichszeitraum der Vorjahre, so Kurz.

„Das derzeitige System führt dazu, dass immer mehr Menschen ertrinken und muss geändert werden. Erst vorgestern sind 250 Menschen vor der libyschen Küste ertrunken“, mahnt der Außenminister in einem Statement gegenüber oe24. Es brauche daher Veränderungen in der aktuellen Flüchtlingspolitik:  "Ich werde mich jedenfalls nicht zurücklehnen und mit dem Status Quo zufrieden sein, wenn die Zahl der Toten von Jahr zu Jahr steigt."

Vor allem die organisierten Schlepperbanden sind Kurz ein Dorn im Auge: "Die Menschen müssen im Mittelmeer gerettet werden, aber die Rettung darf nicht verbunden sein mit dem Ticket nach Mitteleuropa. Die Migranten müssen nach der Rettung an der EU-Außengrenze gestoppt, versorgt und zurückgestellt werden. Denn sonst machen sich immer mehr auf den Weg und immer mehr sterben bei der gefährlichen Überfahrt."

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