ÖSTERREICH

Kurz: „EU-Sondergipfel rasch nötig“

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Der Außenminister kritisiert das langsame Vorgehen der EU in der Flüchtlingskrise.

In einem Interview in der Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntagsausgabe) fordert Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) "rasch einen EU-Sondergipfel der Regierungschefs bezüglich der Flüchtlingskrise". Diesen erst "Mitte Oktober (wie vorgesehen) abzuhalten, wäre fahrlässig", sagt Kurz.

Der ÖVP-Minister ergänzt, dass "selbst die UNO, die nicht gerade für ihr schnelles Vorgehen bekannt ist, bereits eine Sitzung dazu für 30. September einberufen" habe.

Die Tragödie um die 71 toten Flüchtlinge bezeichnet Kurz in ÖSTERREICH als "neuerlichen tragischen Weckruf. Aber wir hatten bereits mehrere tragische Weckrufe. Europa muss aufwachen".

Auf die ÖSTERREICH-Frage, ob das langsame Vorgehen der EU-Staaten in der Flüchtlingskrise und die Beibehaltung von Dublin II nicht das mörderische Geschäft der Schlepper erst begünstige, antwortet Kurz klar: "Natürlich. Wenn man verdrängt und wegschaut, macht man eine Lage immer schlechter. Daher haben wir einen Fünf-Punkte-Plan präsentiert. Und ja, es muss künftig auch die Möglichkeit geben, Asylanträge in Nicht-EU-Ländern für die EU zu stellen. Dafür muss es einen gemeinsamen Beschluss der EU-28 geben".

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