Bei etablierten Medien problematisch

Kurz: Fake News kein besonders neues Phänomen

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Bei sozialen Medien Bevölkerung vorsichtiger.

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sieht "Fake News" vor allem als eine Herausforderung für die etablierten Medien. "Ich halte es für extrem problematisch, insbesondere dann, wenn es in etablierten Medien stattfindet, weil die eine sehr hohe Glaubwürdigkeit haben", sagte Kurz am Montag in Brüssel.

Der Außenminister appelliert vor allem an Journalisten, möglichst gut zu recherchieren. Als Beispiel für falsche Berichte führte er an, wenn behauptet werde, dass sich Flüchtlingsströme von der Westbalkanroute auf die Mittelmeer-Italien-Route verlagert hätten. Dies sei einfach unrichtig, weil vor allem Afrikaner über die zentrale Mittelmeerroute kommen würden, während es über die Balkanroute vor allem Syrer und Afghanen gewesen seien.

"Fake News" würden zwar auch über soziale Medien verbreitet, "aber da ist mein Gefühl, dass die Bevölkerung hier wesentlich vorsichtiger ist, die Dinge eins zu eins für voll zu nehmen", so Kurz.

"Als Politiker hat man seine Möglichkeiten, indem man versucht, eine ordentliche faktenbasierte Politik zu machen und selbst mit Informationen sehr sorgsam umgeht", sagte Kurz. Er glaube an die Stärke von Rechtsstaat und Demokratie, und dass die Problematik überstanden werde. Kurz hält "Fake News" auch nicht für ein besonders neues Phänomen. "Vor einigen Jahren gab es das Wort Fake News noch nicht. Ich habe mich trotzdem immer wieder als Politiker darüber geärgert, wenn ich irgendwo Falschberichterstattung erleben musste."

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