Polit-Barometer

Kurz und FPÖ gewinnen

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Neue Gallup-Umfrage: SPÖ & FPÖ im Duell um Platz 1 – ÖVP stürzt ab.

Die ÖVP stürzt in der neuen ÖSTERREICH-Umfrage ab, die FPÖ holt auf. 48 % sind klar für Neuwahlen, 13% tendieren bereits dazu.
Wien. Die FPÖ unternimmt einen neuen Anlauf Richtung Nummer eins, die ÖVP stürzt ins Umfrage-Tief – das ist der Trend des neuesten Gallup-Politbarometers von dieser Woche.
Laut Gallup bleibt die SPÖ auch in dieser Woche mit 29 % unverändert auf Platz eins. Vor allem dank der jungen Wähler unter 30 und der älteren Wähler über 50 ist die SPÖ Favorit bei Neuwahlen. Erstmals seit den Korruptions-Enthüllungen ist die FPÖ aber wieder klar im Aufwind. Die Strache-Partei legt ein weiteres Prozent zu, erreicht bereits 27 % – und tritt zum Duell mit der SPÖ um Platz eins an.
Einen Absturz verzeichnet Gallup für die ÖVP. Die Volkspartei fällt immer tiefer, liegt nur noch bei 23 % und fällt in Wien erstmals unter 10 %. Die Grünen stagnieren weiter bei nur 13 %. Der Absturz der ÖVP ist mit einem persönlichen Absturz ihres Spitzenkandidaten Michael Spindelegger verbunden. Während Werner Faymann weiter 26 % der Österreicher direkt zum Kanzler wählen würden, bekäme Spindelegger bei einer Kanzler-Direktwahl nur noch 16 % der Stimmen. Erstmals setzt der bisher bei der Kanzler-Frage extrem schwache HC Strache zum Überholen des VP-Chefs an: Strache würden bereits 15 % zum Kanzler wählen.
Gallup hat auch die Stimmung für die Parteien erhoben. Nur noch 19 % der Wähler glauben, dass die Stimmung für die ÖVP „gut“ ist, 70 % halten die Stimmung für „schlecht“. 31 % finden die Stimmung für die SPÖ „gut“, 53 % halten sie für  „schlecht“. Am besten liegt die FPÖ: 43 % halten die Stimmung für die FPÖ für „gut“, 42 % skandalbedingt für „schlecht“.
Immer deutlicher wird der Ruf nach Neuwahlen: 48 % sprechen sich offen für Neuwahlen aus, weitere 13 % sind noch unsicher, tendieren aber zu Neuwahlen. Nur 39 % sind gegen Neuwahlen.


Kurz ist der Umfrage-Sieger

Wien. Sensation beim Polit-Barometer, mit dem Gallup traditionell die Zustimmung der Wähler zu den Politikern misst. Der neue Spitzenreiter ist der erst 25-jährige Integrations-Staatssekretär Sebastian Kurz: Er ist Österreichs beliebtester Politiker und die Nummer eins der Regierung. Unter allen Regierungsmitgliedern hat der lange als „Greenhorn“ verspottete  Kurz mit 37 % „positiver“ und nur 23 % „negativer“ Bewertung die mit Abstand besten Werte. Mit einem Saldo von plus 14 % schließt er sogar zu Bundespräsident Heinz Fischer (nur mehr plus 32 %) auf.
Kurz punktet nicht nur bei den Jungen (38 % Zustimmung), sondern mehr sogar bei den über 50-Jährigen (50 % Zustimmung) – und begeistert als erster ÖVP-Politiker die Wiener Wähler (42 % Zustimmung). Der „Polit-Junior“ wird zur neuen ÖVP-Hoffnung. Sowohl in Wien als auch auf Bundesebene. Das gilt umso mehr, als Vizekanzler Spindelegger nur mehr bei minus 6 % Saldo liegt.

Glawischnig: »Für Neuwahl bereit«
Grünen-Chefin schwor ihre Partei beim Bundeskongress auf Neuwahlen ein. Im ÖSTERREICH-Interview spricht sie sich für Rot-Grün aus.

ÖSTERREICH: Was ist das große Thema beim grünen Bundesparteitag?
EVA GLAWISCHNIG: Die Grünen einzuschwören auf die nächste Wahl. Wir sind ab 1. Jänner 2012 vorbereitet, dass es jederzeit voll losgehen kann.
ÖSTERREICH: Der reguläre Wahltermin ist doch erst 2013.
GLAWISCHNIG: Unser Vertrauen in den Reformwillen der Regierung ist erschüttert. 2011 sollte das Jahr der Reformen werden. Stattdessen wurde es das Jahr der Skandale, und die Regierung liefert nicht einmal ein gutes Anti-Korruptions-Gesetz. Stillstand herrscht auch in der Bildung oder in der Frage, inwieweit sich die Reichen an den Kosten  der Krise beteiligen.
ÖSTERREICH: Es gibt doch die Steuerarbeitsgruppe.
GLAWISCHNIG: In der das bis zum Sankt-Nimmerleinstag diskutiert wird.
ÖSTERREICH: Könnten Sie es besser?
GLAWISCHNIG: Die Grünen gibt es seit 25 Jahren ohne einen einzigen Skandal. In Oberösterreich schaffen wir in der Regierung grüne Arbeitsplätze und auch in Wien gibt es erste Erfolge, siehe Öffi-Tarifreform.
ÖSTERREICH: Rot-Grün auf Bundesebene – vorstellbar?
GLAWISCHNIG: Natürlich. Aber es geht vor allem um das Durchsetzen grüner Ziele.
ÖSTERREICH: Was spricht für oder gegen SP und VP?
GLAWISCHNIG: Bei der ÖVP ist entscheidend, bewegt sie sich in Zukunftsfragen wie der Bildung. Von Spindelegger hätte ich mir mehr gewünscht.     (nak)

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