Vor dem Innenministerium

Kuss-Flashmob für schwulen Asylwerber

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Ein junger Afghane erhält wohl den bis dato irrsten Abschiebebescheid Österreichs.

Der 18-jährige Asylwerber sucht wegen seiner Homosexualität in Österreich Schutz, ein Anspruch, den auch der Europäische Gerichtshof grundsätzlich bestätigt.

Der Asylbescheid des Afghanen fällt dennoch negativ aus, die Begründung macht fassungslos. "Weder Ihr Gang, Ihr Gehabe oder Ihre Bekleidung haben auch nur annähernd darauf hingedeutet, dass Sie homosexuell sein könnten“, so das Urteil eines Beamten des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl.

Solidarische Kuss-Aktion vor dem Innenministerium

Bildungsexperte Daniel Landau und Rechtsanwalt Gerhard Brüstmayr rufen deshalb nun zu einem Kuss-Flashmob auf.

Das erklärte Ziel der Organisatoren:

"Wir wollen diesem Zerrbild ein Bild der Freude entgegensetzen. Lasst uns zusammenkommen zu einem kleinen, feinen öffentlichen Frühstück mit abschließendem kiss-in.

Lasst uns der Welt zeigen, dass wir alle um Jahrzehnte weiter sind als dieser absurde Bescheid." so die Organisatoren auf Facebook. 

"Menschen sind weiter als im 19. Jahrhundert"

Im Interview mit oe24 bekräftigt Landau seine Gründe für den küssenden Prostest.

„Uns ist es schlicht egal, was wer ist, hetero, schwul, trans, lesbisch - was wir aber nicht akzeptieren wollen, sollen & können, wenn mit solchen „Begründungen“ ein Zerrbild Österreichs um die Welt geht. Die Menschen hier sind weiter als im 19.Jh.  Es geht uns nicht nur um diesen einen Bescheid, es geht uns um eine ganze Haltung - und damit auch um die Letztverantwortung im BMI.

Deswegen veranstalten wir unsere zivilgesellschaftliche Aktion, unseren #GoodMorningKiss auch nicht in Wr. Neustadt, sondern hier, am Minoritenplatz in Wien“

 

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