Wanze bei Darabos

Lauschangriff wird Fall fürs Parlament

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Der grüne Aufdecker Peter Pilz nimmt Verteidigungsminister Darabos ins Visier.

Der Lauschangriff im Büro des Verteidigungsministers wird zum Fall für das Parlament. Wie ÖSTERREICH berichtete, hat man im Telefon des früheren Sprechers von Verteidigungsminister Norbert Darabos, Answer Lang, eine Wanze gefunden. Das Verteidigungsressort hatte am Wochenende einen entsprechenden Bericht im profil bestätigt. Experten des Heeres-Abwehramts fanden demnach bei einer Routine-Überprüfung des Minister-Kabinetts im Mai 2008 eine Abhörvorrichtung in einem Telefonapparat.

„Empörend“
Darabos selbst hüllt sich in dieser Angelegenheit in Schweigen. Das will der Grüne Peter Pilz jetzt ändern. Pilz wird den Minister im vertraulichen Unterausschuss des Landesverteidigungsausschusses in der Causa befragen. Pilz zu ÖSTERREICH: „Ich finde es empörend, dass Darabos den Vorfall dem Parlament gegenüber verschwiegen hat.“ Er will das ändern: „Die Causa steht nicht auf der Tagesordnung, ich werde es aber zum Thema machen.“

Interne Angelegenheit?
Über die Herkunft der Wanze in Langs Apparat gibt es indes jede Menge Spekulationen. Heeresinsider vermuten, dass es sich um einen Abhörskandal innerhalb des Heeres handelt. Das Ministerium ist gut abgesichert, das Betreten ohne Erlaubnis kaum möglich. Besucher werden im Verteidigungsministerium in der Wiener Rossauer Kaserne stets von einem Wachmann begleitet. Der Bereich des Ministerkabinetts ist zusätzlich gesichert.

Pilz will von Darabos deshalb vor allem wissen, ob es sich bei der gefundenen Wanze um ein beim Heer gängiges Modell handelt.

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