Auf der Straße

Laute Proteste gegen Pflegebeschluss

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Rund 1.000 Vertreter der Gesundheitsberufe protestierten am Dienstag lautstark gegen die Kompetenzerweiterung der 24-Stunden-Betreuung.

Ein lautstarker Protestzug gegen die Kompetenzerweiterung bei der 24-Stunden-Betreuung hat sich Dienstagnachmittag vom Westbahnhof Richtung Gesundheitsministerium in Bewegung gesetzt. Die Fachgruppenvereinigung für Gesundheitsberufe demonstriert gegen das geplante Gesetz, wonach 24-Stunden-Betreuer mehr Kompetenzen erhalten sollen. Laut Polizeiangaben waren 800 Teilnehmer - vorwiegend junge - gekommen, um an der Kundgebung mitzuwirken. Die Veranstalter sprachen von 2.000 Personen.

Gusi als Skelett
Angeführt wurde der Zug von einem Lastwagen, darauf machten vier als Skelette verkleidete und mit Masken - auf welchen die Gesichter von Familienministerin Andrea Kdolsky (V), Sozialminister Erwin Buchinger (S), Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) und Vizekanzler Wilhelm Molterer (V) zu sehen waren - Stimmung. Dazu gab es lautstarke Musik, Songs wie "Wir steigern das Bruttosozialprodukt" und "Skandal um Rosi" sorgten nahezu für Partylaune.

Unterscheidung Pflege und Betreuung
Mit Plakaten, auf welchen die verantwortlichen Minister zu sehen waren und "Minister sein, das ist nicht schwer, in der Pflege sein dagegen sehr" zu lesen war, machten die Demonstranten auf ihre Anliegen aufmerksam. Konkret geht es ihnen um eine klare Abgrenzung zwischen Pflege und Betreuung, eine der Heimhilfen-Ausbildung ebenbürtige Ausbildung von 24-Stunden-Betreuern, die Klärung der Haftungsfrage und entsprechende Kollektivverträge.

Die Fachgruppenvereinigung für Gesundheitsberufe besteht aus Vertretern der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, der Dienstleistungsgewerkschaft vida, der Gewerkschaft der Privatangestellten Druck und Papier sowie der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst. Den Demonstrationszug angeführt haben unter anderem Rudolf Kaske von der vida sowie Johann Hable, Vorsitzender der Sektion 9 in der GÖD. Am Nachmittag bewegte sich die Demo von der Mariahilfer Straße über den Ring und von dort zum Gesundheitsministerium.

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