BZÖ-Forderung

Lehrer gegen Gratis-Nachhilfe in Ferien

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Für die Gewerkschaft wäre eine Verpflichtung zur Nachhilfe "kontraproduktiv".

Sie kommt alle Jahre wieder: Die BZÖ-Forderung nach kostenloser Nachhilfe in den Ferien für Schüler mit Wiederholungsprüfung. Und auch heuer ist BZÖ-Bildungssprecherin Ursula Haubner damit bei der Gewerkschaft wieder auf Ablehnung gestoßen. Der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft, Walter Riegler, nannte Haubners Wunsch am Montag "kontraproduktiv", im Bildungsministerium wird auf das ab Herbst zu verhandelnde neue Lehrerdienstrecht verwiesen.

Gratis-Nachhilfe
Konkret will Haubner, dass Lehrer ihren Schülern in den letzten drei Ferienwochen Gratis-Nachhilfeunterricht anbieten, wodurch "mit Sicherheit mehr Schüler in die nächste Klasse aufsteigen" könnten. Lehrer hätten sich zwar ihren Sommerurlaub verdient. "Aber drei Wochen vor Schulbeginn einige Stunden kostenlose Nachhilfe zu erteilen ist zumutbar und schließlich bekommen die Lehrer die unterrichtsfreien Monate auch voll bezahlt", betonte die BZÖ-Bildungssprecherin, die auf die finanzielle Belastung von Eltern mit 150 Millionen Euro Nachhilfekosten pro Jahr verwies.

Erholt statt abgerackert
Riegler sieht mit der Arbeitszeit von 1.800 Stunden pro Jahr von den Lehrern "das erbracht, was die Gemeinschaft von uns fordern kann". Schließlich müssten sich Lehrer in den Ferien fortbilden und auf das nächste Schuljahr vorbereiten und sollten sich auch erholen. "Wir wollen während der Schulzeit ausgeruhte Lehrer, nicht solche, die vielleicht mehr verdienen aber abgerackert ins neue Jahr kommen", sagte Riegler. Vorstellbar wäre für ihn allerdings, dass - wie derzeit in Deutschland diskutiert - zusätzliche Lehrer für Nachhilfe in den Ferien engagiert werden.

Reduzierung der Kosten
Der Sprecher von Bildungsministerin Claudia Schmied (S) betonte zwar, dass eine Reduzierung der Nachhilfekosten für Eltern "ein sinnvoller Zugang" sei. Die konkrete Umsetzung sei jedoch "eine Frage der Lehrer-Arbeitszeit, wo man nicht Einzelvorschläge diskutieren sollte". Außerdem werde mit der "Tagesbetreuung Neu" ab kommendem Schuljahr eine Maßnahme zur Verringerung des Nachhilfebedarfs gestartet.

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