Benzinpreis-Protest

Verkehrschaos bei LKW-Protest blieb aus

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Die Protestfahrt der Lkw-Lenker auf den Autobahnen in und rund um Wien ist ohne größere Verkehrsprobleme verlaufen.

Auch die "Sternfahrt" vom Eldescherplatz zum Ring hat nur zu kurzen Verzögerungen geführt. Das angekündigte und befürchtete Verkehrschaos ist ausgeblieben, berichtet der Autofahrerclub ARBÖ am Montag.

2.000 LKW am Start
Rund 2.000 Lkw waren von den Startpunkten am Knoten Vösendorf auf der Südautobahn (A2) und dem Knoten Kaisermühlen auf der Südosttangente (A23) sowie dem Knoten Schwechat auf der Ostautobahn (A4) in einer Art Rundfahrt auf den Autobahnen unterwegs. "Die Lkw-Lenker waren in einer "durchgehenden" Kolonne auf der jeweils rechten Fahrspur unterwegs und hielten sich weitgehend an die Verkehrsregeln. Zahlreiche Lenker waren allerdings mit einer Geschwindigkeit zwischen 20 und 30 km/h sehr langsam unterwegs. Ein Verkehrschaos blieb dennoch aus", so ARBÖ-Verkehrsexperte Thomas Haider.

Im Zuge des Frühverkehrs sei es lediglich im Bereich zwischen dem Knoten und dem Tunnel Kaisermühlen auf der Donauuferautobahn (A22) zu zähem Verkehr gekommen. Nach Ende der Demonstrationsfahrt sei es gegen 10:30 Uhr auf der Südosttangente (A23) im Bereich zwischen Knoten Prater und Hansson-Kurve in beiden Richtungen abschnittsweise zu Verzögerungen gekommen.

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© oe24

Frächter haben fünf Forderungen
Geht es nach den 11.000 heimischen Frächtern, müssten vorrangig fünf Punkte von der Regierung umgesetzt werden: Die Rücknahme der Mineralölsteuer-Erhöhung vom Vorjahr, die Absenkung der Kfz-Steuer auf das EU-Mindestmaß, die Rücknahme der Mauterhöhung vom Mai dieses Jahres, die einheitliche Förderung von Lkw auf technisch letztem Stand (Euro-5-Abgaswerte) sowie eine Förderung für die geänderte Berufskraftfahrerausbildung, die ab September 2009 gilt.

Weitere Demos drohen
Die Branche sei "mit der schlechtesten Wirtschaftssituation seit 1945 konfrontiert", so Glisic. Sollte die Sternfahrt keine Wirkung zeigen, dann wollen die Frächter ihren Protest fortsetzen und ausweiten. Dass die Autofahrer wenig Freude haben werden, räumte Glisic ein, aber die Protestfahrt sei ein "legitimes demokratisches Mittel", zudem vertrete man letztlich auch die Interessen der übrigen Autofahrer.

Um etwa 8.15 Uhr waren rund um Wien bereits die ersten Auswirkungen der Lkw-Protestfahrt zu bemerken. Laut ÖAMTC kommt es auf der A23 zwischen dem Knoten Kaisermühlen und Knoten Inzersdorf zu zähem Verkehr, die ersten Protestfahrer sind am rechten Fahrstreifen unterwegs. Ein wenig zähflüssiger fließt der Verkehr auch schon im Bereich A22 Knoten Kaisermühlen und Tunnel Kaisermühlen in Richtung Wien. "Das wird weiter so gehen, mal sehen, wie schlimm es werden wird", so ein ÖAMTC-Verkehrsexperte zur APA. Im Laufe des Vormittages sollten noch die A21, A2, S1, S2 und A4 betroffen werden sowie der Ring. Obwohl nur elf Lkw am Ring unterwegs sein werden, sollte sich die Protestfahrt der Frächter dort trotzdem auswirken: "Der Ring ist doch stark befahren, ich schätze, dass doch dichter Verkehr sein wird", so der Verkehrsexperte.

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