Vertritt er Tabakindustrie?

Lobbyismus-Vorwurf ­gegen Karas

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Kritik an Karas: Zu enge Kontakte zwischen EU-Mandatar und Tabak-Lobby.

Noch Ende Mai wurde Othmar Karas (ÖVP) als Gewinner der EU-Wahl gefeiert. Zurück in Brüssel hat er jetzt mit Vorwürfen von Corporate Europe Observatory (CEO), einer Organisation gegen Lobbyismus in der EU, zu kämpfen. Laut dieser Nichtregierungsorganisation (NGO) soll Karas enge Verbindungen zur Tabakindustrie haben, besonders zu Philip Morris: Karas stehe ganz oben auf der Kontaktliste des Tabakkonzerns. Die Lobby-Wächter beziehen sich auf ein Dokument aus dem Jahr 2012, in dem die Kontakte zwischen Lobbyisten und Abgeordneten detailliert aufgelistet werden.

Karas-Assistent arbeitet jetzt für Philip Morris
Der schwarze Spitzenpolitiker soll ein gemeinsames Frühstück von österreichischen Abgeordneten und Vertretern von Philip Morris, dem Tabakkonzern JTI und dem Filterhersteller Trierenberg organisiert haben. Außerdem ist Stefan Pinter, Ex-Assistent von Karas, mittlerweile als Lobbyist für Philip Morris Austria tätig.

Karas: "Nicht für Tabak-
Konzerne gestimmt"
Karas weist jedes Naheverhältnis von sich: Ein Frühstück mit Tabakkonzernen habe es nie gegeben. „Ich spreche mit jedem, lasse mir aber von niemandem die Hand führen“, lässt Karas über seinen Sprecher ausrichten. Außerdem könne man an seinem Abstimmungsverhalten deutlich ablesen, dass er nicht tabakfreundlich sei: Karas war entgegen der EVP-Linie für größere Warnhinweise auf Zigarettenschachteln. Statt 50 Prozent sollten 75 Prozent der Packerln mit Schockbildern verdeckt sein.

(kali)

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