Bundeskongress

Lunacek gewinnt Kampf um EU-Kandidatur

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Bei der Kampfabstimmung am Grünen Bundeskongress hat sich die außenpolitische Sprecherin gegen EU-Legende Voggenhuber durchgesetzt.

Ulrike Lunacek geht als Spitzenkandidatin der Grünen für die EU-Wahl ins Rennen. Sie setzte sich beim Bundeskongress am Sonntag in einer Stichwahl gegen den etablierten Europaparlamentarier Johannes Voggenhuber mit 54,7 Prozent durch. Von 234 gültigen Stimmen entfielen 128 auf Lunacek, Voggenhuber erhielt 106 Stimmen bzw. 45,3 Prozent.

Erster Durchgang
Bei der ersten Abstimmung zwischen den drei Kandidaten Voggenhuber, Lunacek und Eva Lichtenberger hatte Lunacek 42 Prozent (101 Stimmen), Voggenhuber 40 Prozent (95 Stimmen) und Lichtenberger 18 Prozent (43 Stimmen) von 239 gültigen Stimmen bekommen.

Lunacek war die Favoritin des ehemaligen Parteichefs Alexander Van der Bellen. Voggenhuber hatte vor dem Bundeskongress angekündigt, im Fall seiner Niederlage die Politik verlassen zu wollen.

"Keine grundlegend andere EU-Politik"
Die neue Grüne Spitzenkandidatin für die EU-Wahl will nun auch die Anhänger des gescheiterten Johannes Voggenhuber für sich gewinnen, denn sie werde keine grundlegend andere Europapolitik machen, so Lunacek nach ihrer Kür. Sie hätte es auch passend gefunden, wenn Voggenhuber für den zweiten Platz kandidiert hätte, so Lunacek.

"Ich habe überhaupt nichts zu sagen"
Voggenhuber selbst reagierte knapp und sichtlich enttäuscht auf seine Niederlage: "Ich habe überhaupt nichts zu sagen." Er reiste prompt nach der Abstimmung ab. Eva Lichtenberger, die grüne Nummer zwei für Europa bleibt, zeigte sich "sehr zufrieden" mit dem Ergebnis, "jetzt fängt die Arbeit erst an". Unter Voggenhubers Unterstützern war die Stimmung eher gedrückt. So meinte der Abgeordnete Peter Pilz: "Ich hoffe, dass wir damit nicht unsere Chancen bei der Europawahl frühzeitig beerdigt haben und bedauere, dass der Mehrheit der Delegierten persönliche Ressentiments wichtiger waren als politischer Erfolg."

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