Kampf ums Heer

Mehrheit 
gegen 
Berufs-
Heer

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Vor dem Nationalfeiertag sprechen sich 58 % für die Wehrpflicht aus.

Da staunten einige Frühaufsteher Mittwoch im Wiener Morgengrauen nicht schlecht: Fünf Kampfpanzer des Bundesheeres schoben sich um 5 Uhr früh prominent über den Ring in Richtung Heldenplatz.

Nationalfeiertag: Heerschau am Heldenplatz

Die 55-Tonner sind dort eines der Highlights der Heeres-Show am morgigen Nationalfeiertag. Bis zu 800.000 Heeres-Fans werden erwartet. Es scheint tatsächlich so, dass die Stimmung in der Bevölkerung beim Reizthema Heer jetzt gekippt ist – zugunsten der Wehrpflicht. Laut Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH spricht sich die Mehrheit von 58 Prozent für das jetzige System aus, nur 42 Prozent sind für das von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) favorisierte Berufsheer. Der Wert stieg seit der ersten Umfrage im Sommer stark (siehe Grafik). Darabos: „Das ist kein Anlass zur Beunruhigung. Ich bin überzeugt, dass wir die besseren Argumente haben. Wir werden weiter informieren.“

Kampf ums Heer
Vor allem politisch ist der Infight zwischen ÖVP und SPÖ dieser Tage am Höhepunkt. Zuletzt sorgte die mögliche Kostenexplosion der Profimiliz im Darabos-Modell auf 100 Millionen Euro für viel Wirbel. Darabos freilich wies diese Berechnungen zurück und erinnerte an die 430 Millionen Euro jährliche Kosten für den Grundwehrdienst.

Politologe Peter Filzmair schätzt die Lage so ein: „Die große Unbekannte bei der Volksbefragung ist die Beteiligung. Bis zum 20. Jänner ist entscheidend, wie viel Geld SPÖ und ÖVP und auch die Landesparteien jeweils in ihre Kampagnen stecken werden.“

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