Ungewohnte Maßnahme

Mit "Lese-Omas" gegen PISA-Debakel

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Wien geht gegen die Leseschwäche mit ehrenamtlichen Senioren vor.

Infolge der verheerenden PISA-Ergebnisse in Sachen Lesekompetenz setzt die Stadt Wien nun auf eine generationenübergreifende Initiative. Engagierte Senioren sollen als "Lese-Omas" bzw. "Lese-Opas" in die Volksschulen der Bundeshauptstadt kommen, um dort Kindern Freude an Literatur und Büchern zu vermitteln. Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch (S) wünschte sich am Montag in einer Pressekonferenz ein möglichst flächendeckendes Angebot von Lesepaten in naher Zukunft.

Leseschwäche
Die Aktion richtet sich vor allem an Kinder mit Leseschwäche. Die ehrenamtlichen Pensionisten sollen dabei ein- bis zweimal pro Woche in "ihre" Schule kommen. Jeder teilnehmende Schüler liest dann laut vor, die jeweiligen "Omas" und "Opas" machen auf Fehler aufmerksam, erklären Wörter und lesen ihrerseits Geschichten vor. In regelmäßigen Abständen sollen sich Paten und Lehrer dann über Fortschritte und Schwierigkeiten der Kleinen austauschen.

Bereits jetzt gebe es in rund 30 Wiener Volksschulen derlei Projekte, welche die Bildungseinrichtungen oft im Alleingang organisiert hätten, berichtete Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl. Im Zuge der Ausweitung geht man nun zu einer zentralen Koordination über. Durchgeführt werden die Aktionen etwa in Kooperation mit dem Hilfswerk oder den Kinderfreunden. Geht es nach der Stadt, sollen Lesepaten bald an allen rund 200 Volksschulstandorten Wiens Einzug halten.

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