Bißmann legt nach

Mobbing-Beschwerde gegen Pilz

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Dem Thema ,Umgang mit Frauen‘ entkam Peter Pilz auch im ersten ORF-Sommergespräch nicht.

Erstes ORF-Sommergespräch mit Hans Bürger und Nadja Bernhard – und Listengründer Peter Pilz war von Anfang an im Verteidigungsmodus. Seine Affäre und die Belästigungsvorwürfe holten ihn immer wieder ein.

Dass die Frauen im Parlament bei seiner Angelobung den Plenarsaal verlassen haben, hätte ihn kaltgelassen: „So eine schleißige Inszenierung. Wenn die FPÖ-Frauen die Speerspitze der parlamentarischen Frauenbewegung sind, stimmt vieles nicht.“

Mobbing-Beschwerde

Als Pilz schon dachte, das Thema überstanden zu haben, konfrontierte ihn das Moderatoren-Duo mit einer Beschwerde, die von der aus dem Klub ausgeschlossenen Abgeordneten Martha Bißmann bei der Gleichbehandlungsanwaltschaft eingereicht wurde – gegen die Männer der Liste und Peter Pilz im Besonderen. Der Vorwurf: Mobbing.

 

Liste Pilz tritt bei EU-Wahl an

Pilz kam kaum dazu, seine Botschaften rüberzubringen und blieb in der Defensive, als ihm das ORF-Duo vorwarf, wenig zum Thema Migration, Klimawandel und Europa zu sagen zu haben. Immerhin schaffte er es, die Kandidatur der Liste bei der EU-Wahl ’19 anzukündigen, zu bestätigen, dass er nächste Woche den Vorsitz an Maria Stern übergeben wolle und dass für den neuen Namen der Liste noch Zeit braucht. Das EU-Thema nützte Pilz für Angriffe gegen Schwarz-Blau: Österreich habe jetzt die erste Regierung, die "so wenig Europa wie möglich" in ihrem Programm stehen habe - und sich "an der Zerstörung Europas beteiligt". Die EU-Ratspräsidentschaft sei missglückt, Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verfolge als einziges Thema "eigentlich freiheitliche Asylpolitik" - statt die Chance zu nützen, die EU weiterzuentwickeln. Und für das World Food-Programm gebe Kurz ebenso viel Geld aus wie für die Polizeipferde, zeigte sich Pilz immer wieder angriffig.

Pilz schreibt ein Manifest

Die von ihm gegründete Liste werde nach den Turbulenzen der letzten Monate "langsam startklar", jetzt werde man sich als "Gegenpol zur Rechtsregierung" aufbauen - und dazu schreibe er gerade ein "Manifest", sagte Peter Pilz. Die langen Turbulenzen in seiner - mit der Wahl im Vorjahr ins Parlament eingezogenen - Liste nannte auch Pilz selbst "keine Kleinigkeit", man habe keine Kinderkrankheit ausgelassen. Immer wieder aber verwies er darauf, dass das bei den Grünen auch nicht viel anders gewesen sei. Aber jetzt werde die Liste zeigen, was sie als Oppositionspartei kann - und sie wird auch einen neuen Namen bekommen. Welchen, verriet Pilz nicht.


 

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