Religionswirbel bei Pinken

NEOS: Aus für "Nudelsieb"-Alm

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Beim CV verkündete der NEOS-Chef das Aus für Alm als Religionssprecher.

„Ein schönes Geburtstagsgeschenk“ sei das keines, sagte Matthias Strolz ÖSTERREICH. Denn heute hat der NEOS-Chef nicht nur Geburtstag, er muss auch einen „Shitstorm“ einfangen. Am Montag hatte Strolz bei einer Veranstaltung des CV – katholischer Cartellverband – die Ablöse von Niko Alm als Religionssprecher verkündet. Es sei „ein Fehler gewesen, Alm diese Position gegeben zu haben“, zitierte die Wiener Zeitung Strolz.

Und er zog sich gestern prompt Spott und Hohn der anderen Parteien ein.
Immerhin ist „Pastafari“ – eine Satire-Religion – Niko Alm ein scharfer Kritiker der Religionen.

Die ÖVP hatte (wir berichteten) daher die Ablöse Alms gefordert.
VP-General: "Zum Glück gibt es Niko Alm"
Via Twitter mokierte sich gestern etwa niemand Geringerer als VP-General Gernot Blümel: „Hatte lange das Gefühl, dass die NEOS eine echte Konkurrenz werden könnte. Aber zum Glück gibt es Alm.“ Die ÖVP selbst hat übrigens gar keinen Religionssprecher …

Neos-Chef über die Ablöse von Alm

ÖSTERREICH: Wieso haben Sie die Ablöse von Alm als Religionssprecher just bei einer CV-Veranstaltung verkündet?
Matthias Strolz: Ich wollte das ursprünglich erst Anfang Juli, wenn Sepp Schellhorn den Industriesprecher von mir übernimmt, kommunizieren. Natürlich ist das unglücklich gelaufen. Ich wusste nicht, dass ein Journalist anwesend war. Aber ich will auch keine typische Politiker-Sprechpuppe sein. Wenn man mich was fragt, antworte ich ehrlich.

ÖSTERREICH: Sind Sie damit nicht einfach vor der ÖVP in die Knie gegangen?
Strolz: Ich knie nicht vor der ÖVP. Dafür ist sie nicht attraktiv genug. Und ich glaube auch nicht an die ÖVP. Wir sind die jüngste Bewegung, die gleichzeitig am raschsten wachst. Das sind Wachstumsschmerzen. Aber ich schätze Niko Alm sehr und werde ihn in Religionsfragen auch konsultieren.

ÖSTERREICH: Ist ein Religionssprecher im 21. Jahrhundert überhaupt nötig? Was ist mit Säkularität?
Strolz: Wir haben diskutiert, ob das noch nötig ist. Religionen spielen eine gesellschaftspolitische Rolle. Aber es ist sicher nicht unsere Priorität. In unserem Parteiprogramm gibt es nur einen Satz dazu: die Trennung von Kirche und Staat. Ich habe als Klubchef bewusst den Religionssprecherjob gewählt, weil er eben nicht viel Zeit in Anspruch nimmt.

Interview: I. Daniel

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