BUWOG-Prozess

Nach Teilgeständnis: Grasser in Zugzwang

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Grasser-Prozess: Eröffnungsplädoyers der Anwälte haben erst begonnen.

"Wie nehmen mir ihm denn?" - der legendäre Hans Moser-Spruch aus dem Sketch "Hallo Dienstmann" bekommt am Dienstag im Strafprozess gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und seine damaligen Freunde Walter Meischberger, Ernst Karl Plech und Walter Hochegger ungewohnte Aktualität, nachdem letzterer vergangenen Freitag ein Teilgeständnis ablegte und seine Mitangeklagten belastete.

Zwei Strategien

Zehn Eröffnungsplädoyers stehen noch an, Prozessbeobachter halten es durchaus für möglich dass neben Hochegger auch noch andere Angeklagte ihre Position im Prozess durch ein Geständnis verbessern wollen. Für die Verteidiger der drei Erstangeklagten Grasser, Meischberger und Plech blieben nun nur mehr zwei Strategien für den restlichen Prozessverlauf über: Mit massiven Angriffen auf Hochegger zu versuchen, dessen Glaubwürdigkeit zu erschüttern - oder dem Schritt des ehemaligen Lobbyisten zu folgen und ebenfalls ein (Teil-)Geständnis abzulegen.

Beweise offen

Dass der Zug für Grasser und Andere schon Richtung Gefängnis abgefahren ist, wie zahlreiche Poster auf diversen Zeitungs-Onlineforen meinten, ist aber verfrüht. Noch hat Hochegger gar nicht ausgesagt, es gibt nur die Aussage seines Anwaltes - und es ist noch offen, welche Beweise Hochegger hat, dass Geld von Meischberger an Grasser geflossen ist, wie auch die Staatsanwaltschaft behauptet.

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