Netto-Löhne seit 1990 gleich

ÖGB will Steuerreform

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Angesichts stagnierender Netto-Löhne erhöht Gewerkschaft Druck für Reform.

Schock nach der letzten Wifo-Prognose: Das reale Pro-Kopf-Einkommen ist seit nunmehr 24 Jahren de facto nicht gestiegen.

Der Grund: Der ÖGB verhandelt zwar brav Jahr für Jahr Lohnerhöhungen heraus – weil die Gehälter dann aber stets in höhere Steuerklassen fallen, frisst der Staat das Plus mit der Lohnsteuer gleich wieder weg.

„Grasser ist schuld.“ In 
ÖSTERREICH geht jetzt ÖGB-Präsident Erich Foglar (SPÖ) in die Offensive, Er macht die Steuerreform des seinerzeitigen ÖVP-Finanzministers Karl-Heinz Grasser für den Effekt verantwortlich.

Und: Foglar fordert jetzt eine rasche Korrektur mit Hilfe einer „Steuerstrukturreform“: Der ÖGB will Arbeitnehmer entlasten – und das mit einer Vermögenssteuer für Millionäre gegenfinanzieren.

G. Schröder

Foglar: "Jetzt Entlastung für Arbeitnehmer"

ÖSTERREICH: Die Reallöhne stagnieren seit Jahren. Verhandelt der ÖGB nicht gut?
Erich Foglar: Natürlich nicht, wir verhandeln ja nur Brutto-Gehaltserhöhungen. Doch durch die kalte Progression frisst der Staat das Lohnplus weg. Schuld ist Ex-Finanzminister Grasser, der das durch Verbreiterung der Steuerklassen verschärfte.

ÖSTERREICH: Also wäre eine Steuersenkung nötig?
Foglar: Hypo hin, Hypo her: Wir brauchen eine Steuerstrukturreform, die die Arbeitnehmer – auch mittlere Einkommen – entlastet. Wenn nötig mit einer Millionärssteuer gegenfinanziert.

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