OÖ-Wahldesaster

Faymanns Kampf gegen die "Katastrophe"

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Das Wahldesaster in Oberösterreich stürzt die SPÖ weiter in die Krise.

Kurz wirkt der Bundeskanzler regelrecht fassungslos, als er am Sonntagnachmittag von dem roten Wahldesaster in Oberösterreich erfährt. Minus 13,4 Prozentpunkte, damit hatte keiner seiner Berater gerechnet.

Stundenlang beriet sich der Kanzler mit seinem engsten Vertrauten, SP-Staatssekretär Josef Ostermayer, im Kanzleramt, telefonierte dann mit seiner langjährigen Mitstreiterin, Infrastrukturministerin Doris Bures. Und besprach sich schließlich mit all seinen wichtigen Landeshäuptlingen, wie Wiens Michael Häupl und Salzburgs Gabi Burgstaller.

Burgstaller + Voves für Kurskorrektur
Burgstallers öffentliche Antwort hat es freilich in sich: „Das ist eine Katastrophe für die Bundes-SPÖ.“ Und sie fordert eine Kurskorrektur ein. So wie auch Gewerkschafter Wolfgang Katzian und der steirische Landeshauptmann Franz Voves. Sie alle wollen „einen SP-Kampf für Gerechtigkeit.“

Kein Köpferollen
Eine Ablösediskussion um Faymann selbst gibt es zwar nicht, aber es wird „Handeln vom SP-Chef verlangt“, sagt ein SP-Mann. Der Bundesparteichef stellt ebenfalls ein Köpferollen außer Frage: "Sicher nicht", sagt er im ÖSTERREICH-Interview. Dass das Wahldesaster in Oberösterreich aber nicht länger mit einem Lächeln wegzuwischen ist, wissen auch Faymann und Co. Und sie wollen jetzt rasch reagieren.

Gewerkschaft spielt ab jetzt größere Rolle
In den kommenden Wochen will Faymann daher die Kanten seiner Partei schleifen:

  • Zunächst wird die SPÖ ihre volle Konzentration auf die Bundespräsidentenwahl und Heinz Fischer legen.
  • Doris Bures soll sich künftig wieder verstärkt um die Partei kümmern.
  • SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos soll nicht nur an einem Integrationspapier arbeiten. Er soll auch verstärkt mit den SP-Ländern konferieren.
  • Und der rote Gewerkschaftsflügel soll wieder verstärkt mitreden dürfen.
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