Katzenjammer

Faymann will Fels in der Brandung sein

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Nach der Wahlschlappe in Oberösterreich herrscht bei der SPÖ Katzenjammer.

ÖSTERREICH: Die SPÖ hat in Oberösterreich den bisher schwersten Verlust bei einer Landtagswahl erlitten. Ihre Reaktion?
Werner Faymann: Ich bin erschüttert über diese schwere Wahlniederlage, aber ich habe höchsten Respekt vor Erich Haider, der sich vor die Kameras stellt und ehrlich sagt: Das war eine Regionalwahl, für die er die Verantwortung übernimmt, weshalb er auch die Vertrauensfrage stellt. Das ist Charakter!
ÖSTERREICH: Wie beurteilen Sie den Triumph von Pühringer?
Faymann: Es ist ihm gelungen, als Landeshauptmann so etwas wie ein Ruhepol in schwierigen Zeiten zu sein – und Erich Haider ist es nicht gelungen eine Wechselstimmung zu erzeugen, die eine Mehrheit für einen neuen Weg ermöglicht hätte. Die Wähler wollen in Zeiten wie diesen einen Fels in der Brandung – und ich nehme das als Herausforderung, als Regierungschef genau dieser Fels in der Brandung zu sein.
ÖSTERREICH: Die Sozialdemokratie hat auch in Deutschland ein Debakel erlitten ...
Faymann: Deutschland zeigt, wie schnell sich Stimmungen bei den Wählern ändern. Frau Merkel hat dort gerade drei fürchterliche Wahldebakel bei Regionalwahlen erlitten und gestern souverän die Kanzlerwahl gewonnen. Es gibt den Wähler nicht mehr, der bei jeder Wahl dieselbe Partei wählt – deshalb gibt es auch keinen Grund für Hochmut bei der ÖVP. Die Oberösterreicher, die gestern Pühringer gewählt haben, werden im April Heinz Fischer wählen. Und die Wiener werden Häupl wählen – deshalb bin ich für die Zukunft optimistisch
ÖSTERREICH: Was wird sich in der SPÖ ändern?
Faymann: Ich will jetzt volle Kraft für die Schulreform und die Bekämpfung der Kriminalität aufbieten – und ich will zeigen, dass die SPÖ sowohl für gutes Wirtschaften als auch für gerechtes Verteilen steht. Beides ist wichtig.
ÖSTERREICH: Wird es personelle Konsequenzen in der Regierung oder Partei geben?
Faymann: Sicher nicht - das Regierungsteam bleibt unverändert. Das ist eine schwere Niederlage, die weh tut – aber kein Grund für Panik.

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