SPÖ & ÖVP im Clinch

ORF-Neuwahl geplatzt

Teilen

ÖVP lehnt Wrabetz als neuen alten Chef ab.

Die erste Runde der Klubobleute zu einer vorgezogenen ORF-Wahl brachte keine Einigung – im Gegenteil. Die SPÖ – allen voran SPÖ-Staatssekretär Josef Ostermayer – ist zwar der ÖVP entgegengekommen, aber VP-Klubchef Karlheinz Kopf bleibt stur:

  • Die SPÖ würde dem ÖVP-Wunsch nach einer Verkürzung der ORF-Geschäftsführungsperiode nachkommen.
  • Die ÖVP beharrt derzeit aber auch auf dem Ende von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Die SPÖ hingegen will, dass Wrabetz auch in der nächsten ORF-Periode wieder Boss am Küniglberg ist.
  • FPÖ und BZÖ zeigen sich aber auch ablehnend gegen Wrabetz.
  • Die ÖVP „bietet“ der SPÖ einen anderen SPÖ-nahen Generaldirektor – etwa ORF-Radiodirektor Karl Amon – „an“.

Derzeit stehen die Zeichen daher auf Sturm, berichten ORF-Insider. „Die Verhandlungen sind eigentlich geplatzt“, sagt ein ORF-Mann. Kommende Woche soll es allerdings eine erneute Politrunde zum ORF geben. In der SPÖ sieht man VP-Klubchef Kopf „als Hindernis einer Einigung“ an.

Biedermann wird neuer ORF-Marketing-Chef
Daher sollen SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas und ÖVP-General Fritz Kaltenegger in die Gespräche eingeschaltet werden. Und zu guter Letzt wird es wohl auch noch einen Gipfel zwischen SP-Bundeskanzler Werner Faymann und VP-Vizekanzler Josef Pröll geben. Schließlich will der ORF-Stiftungsrat eine vorgezogene ORF-Wahl und macht Druck auf die Politik.

Indes wird bei der ORF-Stiftungsratssitzung am 16. Dezember die Nachfolge von ORF-Kommunikationschef Pius Strobl sowie der Chef des ORF-Marketings beschlossen: Der Büroleiter von Wrabetz, Martin Biedermann, dürfte von den Stiftungsräten mit breiter Mehrheit gewählt werden. Er wird Chef der neuen ORF-Marketing-Tochter.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.