Jetzt Gegenkandidat?

ORF: Wrabetz ist jetzt (fast) fix!

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Schon Mehrheit für "Super-Alex". Aber: VP FP wollen Online-Chef.

Für Kanzler Faymann stehen die politischen Sterne derzeit gut. Nach der Absage von RTL-Chef Gerhard Zeiler am Weekend („Ich werde nicht für den ORF kandidieren!“) steht der Kanzler vor einem triumphalen ORF-Wahlsieg.

Der Wunschkandidat von Faymann, Alex Wrabetz, hat nach derzeitiger Zählung für die Wahl des neuen ORF-Generaldirektors am 9. August die Mehrheit sicher.
Klar deklariert für den amtierenden ORF-Chef haben sich bereits alle 15 SPÖ-Stiftungsräte, dazu kommen zwei unabhängige Betriebsräte, ein grüner Stiftungsrat und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Stiftungs­rätin des BZÖ – macht insgesamt 19 Stimmen von 35 Stiftungsräten.

Mittlerweile hofft Wrabetz bereits auf die Stimmen von mindestens vier Länder-Vertretern aus dem ÖVP-Lager (darunter der wichtige Stiftungsrat Niederösterreichs).
Verzweifelt suchen deshalb Vertreter von ÖVP und FPÖ nach der Absage Zeilers einen attraktiven Gegenkandidaten zu Wrabetz und könnten schon in den nächsten Tagen fündig werden.

Als Gegenkandidat mit den besten Chancen wird derzeit Online-Direktor Thomas Prantner gehandelt. Für Prantner sprechen mehrere Punkte:

  • Prantner war jahrelang Bürochef und Pressesprecher von Zeiler beim ORF und hat dessen Unterstützung.
  • Prantner führt das Online-Ressort des ORF erfolgreich, fährt mit den ORF-Internetseiten und der neuen "TV-Thek" Rekordergebnisse ein.
  • Prantner wurde von Wrabetz nicht ins neue, verkleinerte ORF-Direktorium geholt, wäre also "frei".
  • Und Prantner hat sowohl gute Kontakte zur ÖVP wie auch besonders zur FPÖ, wäre also der "ideale" Kandidat für Schwarz-Blau.

Thomas PRANTNER
© APA

                                                                    Thomas Prantner - © APA

Er könnte sogar die bereits "verlorene" BZÖ-Stimme für Schwarz-Blau zurückholen und unabhängige Betriebsräte "umdrehen". Dann wäre das ORF-Rennen plötzlich wieder offen.

Kommt Mahr?
In der VP mehren sich Stimmen, die nach der Zeiler-Absage eine Kandidatur des früheren RTL-Chefredakteurs Hans Mahr befürworten. Mahr ist so wie Zeiler ein RTL-Fernsehprofi, könnte als einstiger SPÖ- und Kreisky-Sprecher die eine oder andere SPÖ-Stimme "ankeilen".

Tatsächlich aber ist Wrabetz kaum mehr zu schlagen.

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