Minister auf Kriegs-Besuch

ÖSTERREICH mit Gerald Klug am Golan

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Klug reist an den Golan - Bei 377 Austro-Soldaten. 

Raketen schlagen hier fast täglich ein. Und immer wieder fallen Schüsse – die Rede ist von den Golanhöhen im Kriegsland Syrien. Mitten drinnen befinden sich 377 österreichische UN-Soldaten. Heute wird sich SPÖ-Verteidigungsminister Gerald Klug erstmals selbst ein Bild über die angespannte Lage am Golan machen. Vor einer Woche hatte die israelische Luftwaffe Waffenlieferungen an die Terrororganisation Hisbollah in Syrien beschossen, nun kontert Syrien mit offenen Kriegsdrohungen gegen Israel.

Die österreichischen Blauhelme sitzen in der Pufferzone zwischen Syrien und Israel und werden immer wieder Zeugen von blutigen Auseinandersetzungen zwischen syrischen Rebellen und Armee.

Abzug bei Geiselnahme. Die UNO-Soldaten geraten zunehmend selbst ins Visier der Kriegsparteien. Erst am Dienstag wurden vier philippinische Soldaten entführt. Sollte ein heimischer Blauhelm als Geisel genommen werden, würde das zum sofortigen Aus des UN-Einsatzes führen. Derzeit ist „kein Abzug vorgesehen“, sagt Minister Klug.

FPÖ-Chef Strache fordert aber bereits: „Holt unsere Soldaten sofort heim.“

Strache: »Holt unsere
Blauhelme sofort heim«
ÖSTERREICH:
Was soll mit den österreichischen Blauhelmen auf dem Golan passieren?
Heinz-Christian Strache:
Wir haben bereits beim Nationalen Sicherheitsrat am 23. April den Rückzug der österreichischen Truppen von den Golanhöhen beantragt – bedauerlicherweise ist die Regierung unserem Antrag nicht gefolgt. Ich kann jetzt nur an die Koalition appellieren: Holt unsere Soldaten sofort heim!

ÖSTERREICH: Stehen unsere Soldaten nicht für Krisenszenarien in der Pufferzone?
Strache:
Keineswegs. Denn jetzt herrscht Krieg. Das hat der syrische Außenminister klar festgehalten. Diese Situation ist von der UNO-Resolution, die den Friedenseinsatz regelt, nicht umfasst. Für den Blauhelm-Einsatz gibt es also überhaupt keine Grundlage mehr.

ÖSTERREICH: Was passiert am Golan, wenn wir abziehen?
Strache:
Die Soldaten sitzen ohnehin nur in Bunkern. Ich warne vor einem neuen Unglück wie dem, dem Major Hans-Peter Lang im Jahr 2006 zum Opfer fiel.

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