Wien

ÖVP: 12 Stunden Arbeit pro Tag

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Wirbel um schwarzes Wahlprogramm. SPÖ und ÖGB auf den Barrikaden.

Es ist nur ein kleiner Satz im Wahlprogramm der ÖVP: Im Kapitel „Standort“ fordert die ÖVP mehr „Arbeitszeitflexibilisierung“. Laut Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) sei damit eine Tageshöchstarbeitszeit von 12 statt bisher 10 Stunden und ein Durchrechnungszeitraum von 24 Monaten (derzeit 12) gemeint – auch wenn das „nicht Teil des Wahlprogramms ist“.
 

Hundstorfer und ÖGB bangen um Überstunden
In der SPÖ schrillen die Alarmglocken: Sozialminister Rudolf Hundstorfer wirft Mitterlehner vor, die Arbeitszeit nur anheben zu wollen, damit Arbeitnehmer weniger Überstundenzuschläge bekommen. ÖGB-Sekretär Bernhard Achitz: „Die Belastung für alle wird dadurch größer – wir lehnen das deshalb ab.“
 

Koalitionsstreit auch 
um Lohnnebenkosten
Im Wirtschaftsministerium bestreitet man, dass es um weniger Zuschläge gehe: Man wolle „in ganz wenigen Bereichen eine Flexibilisierung“. Mitterlehner wies darauf hin, dass etwa Bäcker ins Kriminal rutschen, wenn Pausen einmal wegfielen.
Streit gibt es zudem um die 3-Mrd.-Lohnnebebkostensenkung im VP-Wahlprogramm: Die ÖVP will vor allem Unternehmen, die SPÖ indes die Arbeitnehmer entlasten.

 

SPÖ-Hundstorfer: »Stehe da nicht 
zur Verfügung«

ÖSTERREICH: Die VP will 12 Stunden Höchstarbeitszeit.
Rudolf Hundstofer:
Ich stehe dafür nicht zur Verfügung. Es geht nur darum, dass die Arbeitnehmer um ihre Überstundenzuschläge umfallen.

ÖSTERREICH: Die ÖVP will auch die Senkung der Lohnnebenkosten ...
Hundstorfer:
Da sind wir uns einig – aber in der technischen Ausformung nicht. Das darf keine Einbahnstraße sein und nur die Wirtschaft entlasten. Auch Arbeitnehmer müssen profitieren.

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