Pröll-Nachfolge

ÖVP Niederösterreich steht vor "Hofübergabe"

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Mikl-Leitner übernimmt am kommenden Samstag die Obfrauschaft.

In der ÖVP Niederösterreich steht in einer Woche die "Hofübergabe" an: Beim 45. Ordentlichen Landesparteitag wird Johanna Mikl-Leitner am 25. März in St. Pölten zur Nachfolgerin von Erwin Pröll an der Parteispitze gewählt. In einem Sonderlandtag am 19. April folgt sie dem Langzeit-Landeschef auch als erste Landeshauptfrau überhaupt im Bundesland.

Der ÖVP-Landesparteitag steigt im VAZ und findet erstmals überhaupt an zwei Tagen statt. Der Auftakt am Freitag (ab 14.30 Uhr) wird dabei ganz im Zeichen des scheidenden Landesparteichefs und Landeshauptmanns stehen, erläuterte Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner im Gespräch mit der APA. Davon zeugt auch die Abendveranstaltung (ab 19.00 Uhr) unter dem Titel "Danke, Erwin Pröll." Außer Frage steht laut Ebner, dass der Langzeit-Obmann "sehr gebührend verabschiedet wird".

Neuwahlen

Bei der Fortsetzung des Landesparteitages am Samstag (ab 9.00 Uhr) stehen dann die Neuwahlen im Mittelpunkt. Neben der Landesobfrau werden auch die künftigen Stellvertreter gewählt. Nominiert sind - "in alphabetischer Reihenfolge", wie Mikl-Leitner bei der Präsentation ausdrücklich betont hatte - Seniorenbund-Landesobmann-Stv. Magdalena Eichinger, Wirtschaftskammer-Vizepräsident LAbg. Kurt Hackl, die stv. Landesleiterin von "Wir Niederösterreicherinnen", Andrea Kö, Bauernbund-Direktorin Klaudia Tanner sowie JVP-Bezirksobmann-Stv. Bürgermeister Michael Wurmetzberger. Als Finanzreferent ist der ehemalige Staatssekretär Jochen Danninger vorgeschlagen.

Mikl-Leitner sei es mit ihrem Team wichtig, "die Breite der ÖVP abzubilden", sagte Ebner. Derzeit gibt es zwei Stellvertreter, künftig sind es deren fünf. Ein "zentrales Element" am Samstag werde natürlich die Rede Mikl-Leitners sein. Neben 493 geladenen Delegierten werden zum Parteitag zudem mehr als 500 Gastdelegierte erwartet. Angesagt haben sich laut Ebner u.a. auch ÖVP-Chef Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und die Minister Sebastian Kurz, Wolfgang Sobotka sowie Hans Jörg Schelling.

25 Jahre Obmann

Wenn Pröll das Zepter an Mikl-Leitner übergibt, wird er fast 25 Jahre Obmann der Volkspartei NÖ gewesen sein. Er hatte das Amt am 4. April 1992 von Siegfried Ludwig übernommen und in der Folge nicht weniger als fünf Landtagswahlen als Spitzenkandidat geschlagen. Dreimal - 2003, 2008 und zuletzt 2013 - holte Pröll dabei die absolute Mehrheit.

Mitte Jänner hatte Pröll, seit Weihnachten 70 Jahre alt, seinen im Frühjahr geplanten Rückzug bekanntgegeben. In der Frage seiner Nachfolge entschied sich der Landesparteivorstand einstimmig für die vormalige Innenministerin, die im April 2016 im Zuge einer Rochade mit Wolfgang Sobotka politisch nach Niederösterreich zurückgekehrt war und LH-Stellvertreterin wurde.

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