Wahl-Debakel

ÖVP so wenig Stimmen wie nie

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Die Spitzenkandidaten Marek denkt aber nicht an einen Rücktritt.

Totalabsturz der Wiener ÖVP: Spitzenkandidatin Christine Marek erreichte nur 13,3 Prozent. Das ist ein Verlust von 5,5 Prozentpunkten und bedeutet einen historischen Tiefststand für die Schwarzen (bisher 1996: 15,3 Prozent). Im Bezirk Innere Stadt unter Ursula Stenzel verlor die ÖVP sogar 10,79 (!) Prozentpunkte. Die Wiener ÖVP ist damit jetzt die schwächste Landesgruppe hinter Kärnten.

Sichtlich gezeichnet gestand Marek das Wahldebakel ein: „Das Ergebnis ist ernüchternd. Das ist eine Enttäuschung.“ Sie hofft noch auf die Briefwahl-Stimmen, die aber nur noch Kosmetik sein können. Konsequenzen aus dem katastrophalen Ergebnis zieht Marek vorerst keine: „Ich denke nicht an Rücktritt“, verlautbarte sie. Für eine Koalition mit der SPÖ (siehe rechts) stehe sie zur Verfügung. Auch ÖVP-Obmann Josef Pröll sprach von einer „schmerzlichen Niederlage für die ÖVP“.

Die massiven Verluste der ÖVP sind das Ergebnis eines durchwachsenen Wahlkampfs.

  • Nur ein halbes Jahr vor den Wahlen wurde Marek zur Spitzenkandidatin gemacht. Zu wenig Zeit, um Themen zu positionieren.
  •  Die ÖVP ging im Duell Häupl gegen Strache völlig unter.
  • Die Schubhaft für zwei 8-jährige Mädchen vier Tage vor der Wahl hat Marek bei liberalen Wählern geschadet.
  •  Über das VP-Plakat, das frischen Wind für Wien versprach und dabei einen perfekt retouchierten Häupl zeigte, lachte ganz Wien. Mareks Dilemma: Sie musste auf Konfrontation zu Häupl gehen, aber dennoch ernst zu nehmende Koalitionspartnerin bleiben. (knd)
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