Absage

ÖVP will Fischer nicht unterstützen

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Für den roten Bundeskanzler wäre der Amtsinhaber das "Idealbild" eines Bundespräsidenten.

SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann hat offenbar Hoffnung, dass die ÖVP doch noch auf einen eigenen Kandidaten für die Bundespräsidenten-Wahl 2010 verzichtet. Er wünsche sich Amtsinhaber Heinz Fischer als "gemeinsamen Kandidaten", sagte Faymann in der Ö3-Sendung "Frühstück bei mir" am Sonntag. Er sei auch fest davon überzeugt, dass die Menschen über die Parteigrenzen hinaus Fischer wählen würden, so der Kanzler.

"Idealbild" eines Präsidenten
Für ihn ist Fischer das "Idealbild" eines Bundespräsidenten, sagte Faymann, ohne die Leistungen des als ÖVP-Kandidaten gehandelten Landeshauptmanns Erwin Pröll "schlecht reden zu wollen". Fischer habe eine "verbindliche und verbindende" Art und wenn man so jemanden habe, "braucht man nicht weiter zu suchen".

In der Ortstafel-Frage bekräftigte Faymann, eine Lösung mit breitem Konsens in Kärnten anzustreben. Das sei vielleicht der landwierigere Weg, er wolle aber alle Seiten einbeziehen. Die Zahl der zweisprachigen Ortsschilder sei dabei nicht entscheidend.

ÖVP drängt Fischer
Die Volkspartei reagiert unfreundlich. „Heinz Fischer soll die Bevölkerung lieber nicht länger im Unklaren lassen, was seine Wiederkandidatur betrifft, anstatt auf eine Unterstützung der ÖVP zu spekulieren“, so ÖVP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger. „Heinz Fischer ist sicher kein ÖVP-Kandidat. Er kommt aus dem Herzen der SPÖ und hat sich immer wieder in den entscheidenden politischen Debatten durch die rote Brille geäußert“, so Kaltenegger.

Umfrage: Fischer klarer Favorit
Der amtierende Bundespräsident hat bisher immer gewonnen. Dies bestätigte eine brandaktuelle Gallup-Umfrage im Auftrag von ÖSTERREICH auch im Fall von Heinz Fischer. Die Frage: „Würden Sie Heinz Fischer wählen, wenn er gemeinsamer Kandidat von SPÖ und ÖVP wäre?“, beantwortet eine Mehrheit von 61 Prozent mit Ja. Doch auch für den Fall von mehreren Gegenkandidaten würden 50 Prozent der Befragten Fischer wählen – und nur 29 Prozent einen anderen Kandidaten. Der Präsident hätte also auch bei mehreren Konkurrenten die Mehrheit.

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