Weichen gestellt?

ÖVP will Plassnik für EU-Job

Teilen

ÖVP-Außenminister Spindelegger schlägt Ursula Plassnik für den Top-Job in Brüssel vor – die Parteispitze ist darüber nicht glücklich.

Bislang war Wilhelm Molterer "unser Mann in Brüssel“, wenn es um die ÖVP-Besetzung des künftigen EU-Kommissars ging - zumindest im Umfeld von ÖVP-Chef Josef Pröll. Und dann das: Am Rande des EU-Ministerrates brach ÖVP-Außenminister Michael Spindelegger den Stab für Ursula Plassnik. Und zwar gleich für die Top-Besetzung in Brüssel: Für Spindelegger ist Plassnik eine "sehr gute Kandidatin“ für die Rolle des künftigen „Hohen Außenpolitischen Repräsentanten“. Jener Posten also, der nach der Umsetzung des Lissabon-Vertrags gleich nach jenem des Kommissions-Präsdenten José Manuel Barroso gereiht sein wird. Plassnik wäre zugleich auch Barrosos Stellvertreterin.

Auch Barroso für Plassnik
Wie ÖSTERREICH berichtete, würde Barroso - der Plassnik als Außenministerin kennen und schätzen lernte - die Parlamentarierin ohnehin lieber im Mitarbeiterstab sehen als ihren Kontrahenten Molterer. Die Chancen Molterers wurden zuletzt durch dessen zweifelhafte Rolle im Spekulations-Skandal der ÖBFA zusätzlich geschmälert.

SPÖ stützt Konkurrentin
Ob Plassnik das Rennen machen wird, bleibt aber offen: Denn geht es nach der SPÖ, soll die jetzige Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner (ÖVP) auch künftig die Kommissions-Agenden Österreichs in Brüssel vertreten.

Harte Konkurrenz
Zudem muss Plassnik für den Job des "Hohen Repräsentanten“ gegen die europäische Oberliga antreten. Im Gespräch sind der schwedische Außenminister Carl Bildt, dessen italienischer Amtskollege Franco Frattini, der finnische EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn sowie der bisherige NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.