Asyl-Rekord im September

Österreich: 3.000 Flüchtlinge ohne Bett

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Die Bundesländer erfüllen ihre Asyl-Quoten nicht, der Quartiermangel ist alarmierend.

Die Flüchtlingsankünfte aus Ungarn reißen nicht ab, am Donnerstag kamen 4.229 Menschen in Österreich an. Mittlerweile Routine für die Einsatzkräfte an den Grenzen.

  • Ansturm ohne Ende: Trotz sinkender Temperaturen wird das so weitergehen. Denn auch in Kroatien und Ungarn kamen 7.800 bzw. 4.600 Flüchtlinge neu an. Das macht Betreuung jener, die in Österreich Asyl beantragen, schwieriger.
  • 450 Asylanträge am Tag: 56.000 Menschen suchten im laufenden Jahr schon Schutz in Österreich. Im September allein waren es 9.031 – ein Rekordwert und ein Anstieg um 269 Prozent im Jahresvergleich: Vor noch einem Jahr waren es „nur“ 3.360 Anträge. Damit dürften bis Jahresende über 70.000 Asylanträge gestellt werden.
  • Traiskirchen: Im berüchtigten Erstaufnahme-Zentrum herrscht seit dem Aufnahmestopp im Sommer eine Entspannung. Was das im Asyl-Chaos heißt: Das Lager ist weiter mit gut 2.000 Asylwerbern überfüllt und 400 Menschen müssen in Zelten schlafen.
  • Quartiermangel wächst: Über 3.000 Asylwerber warten auf einen freien Platz in einem Quartier und müssen teils in ungeeigneten Transitquartieren auf eine Zuweisung warten. „Das Erstaufnahmesystem in Österreich ist weitestgehend außer Kraft“, warnt deshalb die Diakonie – nicht zuletzt weil die Bundesländer weiterhin viel weniger Quartiere bereitstellen, als sie müssten, wie das Innenministerium betont. Nur Wien übererfüllt sein Soll (siehe rechts).
  • 10.000 auf Durchreise: Selbst wenn Deutschland den Flüchtlingsstrom nur begrenzt und nicht völlig einstellt, droht die Flüchtlingsversorgung in Österreich zu kollabieren. 12.000 Flüchtlinge, die kein Asyl beantragen, sind derzeit auf der Durchreise. Noch rollen die Züge.
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