Neue Studie

Österreich ungerecht bei Bildungszugang

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Studie zu sozialer Gerechtigkeit vergleicht OECD-Staaten.

Österreich nimmt laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung in der Frage der sozialen Gerechtigkeit unter den OECD-Staaten einen Platz im vorderen Drittel ein. Unter den 31 gelisteten Ländern liegt die Alpenrepublik auf Rang neun, noch deutlich vor Deutschland (Platz 15) und auch über dem OECD-Schnitt. Punkten kann Österreich vor allem in Sachen Armutsvermeidung und Einbeziehung in den Arbeitsmarkt. Beim Thema Bildungszugang reiht die Studie Österreich allerdings ins hintere Drittel des Rankings.

OECD-Daten
Die Studienautoren des "Sustainable Governance Indicators 2011" haben zur Erstellung ihrer Rankings OECD-Daten ausgewertet und mit Einschätzungen von 70 internationalen Experten verknüpft. Die Bewertungsskalen reichen dabei von 1 (schlechtester Wert) bis 10 (bester Wert). Österreich erhielt in der Frage der Sozialen Gerechtigkeit einen Wert von 7,24 (OECD-Schnitt: 6,55). An der Spitze des Rankings lag Island (8,54) vor Schweden (8,41) und Dänemark (8,36). Den Schlusspunkt bildet in dieser Studie die Türkei (3,85), hinter Mexiko (5,05) und Griechenland (5,03).

Armutsvermeidung
Besonders stark gewichtet wurde bei der Erstellung der Skala der Faktor der Armutsvermeidung - ein Bereich, in dem Österreich besonders viele Pluspunkte erzielen konnte. Hinter Schweden, Dänemark und Norwegen rangiert die Alpenrepublik hier mit 8,84 Punkten auf Platz vier (OECD-Schnitt 6,66). Auch bei der Frage der Inklusion in den Arbeitsmarkt (u.a. Arbeitslosigkeit, Beschäftigungsquote) liegt Österreich mit Platz zehn (7,57 Punkte, OECD-Schnitt: 6,77) im vorderen Drittel.

Minuspunkte fährt Österreich in Sachen Bildungszugang ein. Mit nur 5,36 Punkten liegt die Republik auf Rang 24 (OECD-Schnitt: 6,20). Angeführt wird dieses Ranking von Island, Finnland und Dänemark. Und auch im Punkt "Soziale Kohäsion und Gleichheit" stellt die Bertelsmann Stiftung Österreich ein eher bescheidenes Zeugnis aus. Rang 21 (5,99 Punkte, OECD-Schnitt: 6,69) bedeutet einen Platz im hinteren Drittel. Ausgewertet wurden hier die Ungleichverteilungen im Einkommen von Frauen und Männern, Fragen der Diskriminierung, die Integration von Zuwanderern sowie der sogenannte "Gini-Koeffizient" (zur Bemessung der Ungleichverteilung von Einkommen). Bei letzterem schneidet Österreich mit Platz vier allerdings sehr gut ab.

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