Gegen Deutsche

Österreich weitet Uni-Quoten aus

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Der EU-Kommission sind die Schutzquoten der Unis ein Dorn im Auge. Doch statt sie zu kippen, werden sie weiter verschärft.

In Österreich werden 75 Prozent der Medizinstudienplätze für Einheimische reserviert. Dieser Schutz soll die die medizinische Versorgung Österreichs in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sichern. Da man mit der Rückkehr der zahlreichen Numerus Clausus-Flüchtlingen aus Deutschland rechnet, will man mit der Quotenregelung Österreichs Medizin schützen.

Quoten für Psychologie und Veterinärmedizin
Der EU-Kommission ist das schon lange ein Dorn im Auge, aber man gewährte eine Frist bis 2012. Aber statt die Quotenregelung zu kippen, wird sie im Studienjahr 2009/10 sogar ausgeweitet. Auch in Psychologie und Veterinärmedizin wird es künftig Österreicher-Quoten geben.

Trotz der EU-Frist droht jetzt aber Ungemach aus Brüssel. Kurz vor den Neuwahlen novellierte die Regierung noch das Uni-Gesetz: die Studiengebühren wurden abgeschafft, die Studienplätze für Medizin von 1500 auf 2400 erhöht. Durch die zusätzlichen Plätze sollte auch ohne Quoten genügend Österreicher die Zulassung ins Studium schaffen.

Studentin zog Klage zurück
Das könnte zu Klagen von abgewiesenen deutschen Studenten führen. Bisher ist nur eine solche Klage bekannt. Laut Nachrichtenmagazin Spiegel hat sie die deutsche Studentin aber wieder zurückgezogen, weil sie wegen ihres hervorragenden Tests in Österreich einen Platz an einer deutschen Elite-Uni erhalten hat.

Im Wissenschaftsministerium fürchtet man sich ohnehin nicht vor weiteren Klagen, denn ein Verfahren würde mindestens zwei Jahre dauern. Und im Ministerium rechnet man laut "Spiegel" ohnehin damit, dass die Quotenregelung bis dahin von der EU gekippt wird.

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