"Zu wenig Tempo"

Österreicher mit Regierungsstart unzufrieden

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Die Österreicher stellen der Regierung Gusenbauer kein gutes Zeugnis aus: Mehr als zwei Dritte attestieren der Koalition einen lahmen Start.

Der holprige Regierungsstart ist an den Österreichern nicht spurlos vorübergegangen, beweist die exklusiv für ÖSTERREICH durchgeführte Gallup-Umfrage. „Bisher gibt es kaum Gesetzesinitiativen der Koalition – daher meinen 70 Prozent, die Regierung habe mit zu wenig Tempo begonnen“, analysiert Gallup-Chef Fritz Karmasin. Dieser Ansicht sind 62 Prozent der SPÖ-Wähler und gleich 75 Prozent der ÖVP-Wähler.

Dramatisch sind die Werte für die neue Regierung: 41 Prozent sind mit ihr unzufrieden. „Die Mehrheit wünschte sich immer Rot-Schwarz, jetzt ist es den Österreichern wieder nicht recht“, meint Karmasin.

ÖVP in Pole-Position
Im Vergleich zur letzten Umfrage befindet sich die SPÖ leicht im Aufwind, aber aufatmen können die roten Parteistrategen noch nicht. Die ÖVP bleibt Nummer eins. Die Schwarzen liegen mit 38 Prozent nach wie vor deutlich über ihrem – allerdings verheerenden – Ergebnis bei der Nationalratswahl (34 Prozent). Allerdings erreichten sie vor einer Woche noch 40 Prozent. „Die ÖVP sollte ihren Kurs weiterfahren und beharrlich hinweisen, dass die guten Wirtschaftsdaten ein Ergebnis ihrer Politik sind“, empfiehlt Karmasin.

Schlechtes Zeugnis
Das schlechte Abschneiden der Kanzlerpartei könnte durch die vielfach kritisierte Performance von SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer in jüngster Zeit verursacht sein. Nur ein Fünftel traut ihm zu, ein besserer Regierungschef als Ex-Kanlzer Schüssel (ÖVP) zu werden. Fast ein Drittel rechnet sogar damit, dass er das Land schlechter führen wird als sein Vorgänger.

Imageschaden für Gusi
Das schlägt sich in den erhobenen Daten zur Zufriedenheit nieder: Satte 43 Prozent sind mit dem roten Kanzler unzufrieden – darunter sogar jeder fünfte SPÖ-Wähler. Zum Vergleich: ÖVP-Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer präsentierte sich offenbar besser und kann bei 37 Prozent punkten, „nur“ 35 Prozent sind mit ihm unzufrieden.

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