Massenflucht

Österreichische Hilfe für Flüchtlinge in Georgien eingelangt

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Österreichische Hilfslieferungen für vertriebene Personen im Kaukasus-Konflikt sind am Mittwoch in Georgien eingelangt.

Österreich spielt bei der Hilfeleistung für die Kriegsopfer von Georgien eine führende Rolle. Am Mittwoch landeten 10.000 medizinische Grundversorgungspakete mit einer AUA-Maschine in Tiflis. Für den kommenden Samstag ist eine Lieferung von 200 Zelten geplant. 1.000 Schlafsäcke aus Österreich sind bereits am Dienstag in der georgischen Hauptstadt angekommen.

Die Koordination der Hilfslieferungen vor Ort obliegt dem österreichischen Militärattaché Oberst Thomas Rapatz. „Wir geben die eingetroffenen Hilfsgüter an die örtlichen Behörden weiter. Die Verteilung übernimmt das georgische Innenministerium“, gab ­Rapatz gegenüber ÖSTERREICH telefonisch bekannt. Die Hilfsaktion ist eine Kooperation zwischen dem österreichischen Ministerium für Inneres sowie Außen- und Verteidigungsämtern.

Die aktuelle Lage in Tiflis bezeichnete Rapatz als „ruhig und zunehmend normal“. Die Stadt Gori etwa sei aber noch immer abgeschnitten, und auch viele wichtige Autostraßen seien nach wie vor unterbrochen. „Gut ein Drittel des georgischen Staatsgebietes liegt völlig brach“, ergänzte der Oberst.

Internationale Hilfe
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat am Mittwoch Zugang zu dem von Georgien abtrünnigen Krisengebiet Südossetien erhalten. Ein Konvoi sei auf dem Weg in die Hauptstadt Zchinwali, sagte IKRK-Präsident Jakob Kellenberger in Genf. Das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) erklärte, wahrscheinlich habe der Konflikt mehr als 158.000 Menschen zu Flüchtlingen gemacht.

Unterdessen brach Russland die militärische Zusammenarbeit mit der NATO komplett ab. Wie die in Oslo erscheinende Tageszeitung Aftenposten berichtete, hat der Kreml diesen Beschluss dem norwegischen Außenministerium offiziell mitgeteilt.

Am Vortag hatten die NATO-Außenminister als Reaktion auf das russische Vorgehen in Georgien ein teilweises Einfrieren der Kooperation mit Moskau und die Schaffung einer NATO-Georgien-Kommission beschlossen. Die deutsche Regierung ließ verlauten, trotz derzeitiger Aussetzung des Dialogs mit dem Kreml müsse der vor sechs Jahren geschaffene NATO-Russland-Rat bestehen bleiben.

(c) Foto: AP

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