Koalitions-Poker

Opfert FPÖ für Türkis-Blau Kickl?

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FP-Chef Hofer sagt bei „Fellner! Live“, dass man zuerst „über Inhalte reden“ müsse.

Wien. Eines steht für die ÖVP fest: Eine mögliche neue türkis-blaue Koalition nach der Nationalratswahl im September gehe nur ohne Herbert Kickl als Minister. Und das beschränke sich nicht nur auf das Innenministerium. Bislang hatte die FPÖ stets erbost auf diese Bedingung reagiert. Immerhin gilt der umstrittene Ex-FPÖ-Innenminister ja als erfolgreiches Mastermind der Blauen.
 
Im aktuellen FELLNER! LIVE-Interview auf oe24.TV lässt FPÖ-Chef Norbert Hofer nun aber damit aufhorchen, dass man „zuerst über Inhalte, dann erst über Personen reden“ müsse. Opfert die FPÖ doch Kickl, um wieder in eine Regierung eintreten zu können?
 
Diese Interpretation ist nach den Ansagen von Hofer zulässig.
 

FPÖ würde aber auf Kickl als Klubchef beharren

In der FPÖ werden tatsächlich Pläne gewälzt, wonach Herbert Kickl FPÖ-Klubobmann werden solle. Ob die ÖVP das akzeptieren würde, ist derzeit noch offen. Immerhin sind die Klubobleute auch in die tägliche Regierungsarbeit eingebunden. Auf diesem mächtigen Posten für Kickl würden die Blauen aber bestehen.
 
Taktiken. Der Ex-Innenminister selbst würde freilich gerne wieder oberster Polizist des Staates werden. Kenner des einstigen FP-Generals gehen aber davon aus, dass er am Ende auf ein Regierungsamt verzichten würde, um dann einfach via Parlamentsklub die Fäden zu ziehen.
 

VP-Stratege warnt vor 
neuerlichem »Fall Haider«

 
Ein erfahrener VP-Stratege warnt aber davor, dass Kickl dann „agieren wird wie einst Jörg Haider. Er würde Opposition von innen betreiben.“
 
Hofers Charmeoffensive. Ex-FP-Infrastrukturminister Norbert Hofer möchte diese türkisen Bedenken mittels Charmeoffensive freilich zerstreuen. Zudem braucht er die türkis-blaue Karte, um eine zu große Abwanderung von FP-Wählern zur VP zu stoppen.
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