Regierung einig

Ostern gibt es Extrageld

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Seit gestern ist die Steuerreform fix. Jeder Österreicher hat im Schnitt 538 Euro pro Jahr mehr im Börserl – erstmals gibt’s Geld zu Ostern.

Von ÖSTERREICH Montag angekündigt, seit gestern Realität. Im verschneiten Osttiroler Sillian wurde das Mega-Projekt Steuerreform beschlossen. "Im April gibt es das Geld der Steuerreform aufs Konto - rückwirkend mit Jänner. Weil Vertrauen nur durch Einhaltung von Zusagen entsteht“, sagt SP-Kanzler Werner Faymann im Gespräch mit ÖSTERREICH.

Insgesamt ist die Reform 3,86 Milliarden Euro schwer:

  • 583 Euro im Schnitt. Für die Entlastung aller Lohn- und Einkommenssteuerzahler nimmt VP-Finanzminister Josef Pröll 2,3 Mrd. Euro in die Hand. „Die Bandbreite der Entlastung liegt zwischen 400 und 1.360 Euro pro Jahr“, so Pröll zu ÖSTERREICH. Eine Angestellte mit 2.000 Euro Bruttogehalt zahlt so heuer um 538,64 Euro weniger Steuern.
  • Mehr Kindergeld. Die Maßnahmen für Familien bringen eine Entlastung von 510 Mio. Euro. Darunter fällt die Erhöhung des Kinderabsetzbetrages von 50,90 auf 58,40 Euro monatlich. Dieser Betrag wird mit der Familienbeihilfe ausbezahlt.
  • Kinderfreibetrag. Für alle Familien kommt die Einführung eines Kinderfreibetrages von 220 Euro pro Kind. Kinderreiche profitieren so beim Einkommenssteuerausgleich besonders stark. Und wenn beide Elternteile arbeiten, erhöht sich der Betrag als Anreiz für Frauenbeschäftigung sogar auf 264 Euro pro Kind.
  • Betreuungsgeld. Ein großer Brocken im Familienpaket ist zudem die Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten von 2.300 Euro (siehe rechts).
  • Gutscheine. Und für den Arbeitgeber wird es künftig möglich sein, seinen Mitarbeitern nicht nur Essensmarken, sondern auch Kinderbetreuungsgutscheine im Wert von 500 Euro pro Jahr steuerfrei zu gewähren (für Kinder bis zu 10 Jahren).
  • Kirchenbeitrag. Der Absetzbetrag wird von 100 auf 200 Euro jährlich erhöht.
  • Mehr Steuerfreiheit. Das Unternehmerpaket entlastet Firmen und freie Dienstnehmer um 150 Mio. Euro. Haben Bäcker, Tischler oder freie Journalisten einen Gewinn von weniger als 30.000 Euro pro Jahr, dürfen sie 13 % davon steuerfrei stellen.

Bei mehr als 30.000 Euro Gewinn pro Jahr muss man, um den 13 %-Freibetrag in Anspruch nehmen zu können, eine Investition vorweisen.

  • Eine Neuregelung bei Abschreibungen entlastet Unternehmen um 250 Mio.
  • Die Absetzbarkeit von Spenden für mildtätige Vereine kostet den Finanzminister 100 Mio. Euro. Umwelt- und Tierschutz sind weiter ausgenommen.
  • Die 13. Familienbeihilfe im September bringt Familien 250 Mio. Euro.

Pröll: „Für all jene Menschen, die keine Steuern zahlen, haben wir schon jetzt eine Entlastung um 300 Mio. Euro durch den Wegfall der Arbeitslosenversicherungsbeiträge.“

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