Nach Spendenregel

Pechlaner verlässt ORF-Publikumsrat wegen Pröll

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Der Ex-Chef des Wiener Tiergartens Schönbrunn ist sauer auf den ÖVP-Minister wegen der Regelung des Steuerbonus bei Spenden.

Aus Protest gegen den Ausschluss von Umwelt- und Tierschutzorganisationen beim Steuerbonus für Spenden tritt der frühere Direktor des Tiergartens Schönbrunn und Präsident des WWF Österreich, Helmut Pechlaner, aus dem ORF-Publikumsrat aus. Pechlaner wurde im Jahr 2001 vom damaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel in den Publikumsrat bestellt und saß dort bis dato auf einem ÖVP-Ticket.

Böse auf Josef Pröll
Mit seinem Rücktritt protestiere er "gegen die Abqualifizierung und Verunglimpfung der Umweltorganisationen als Aktivisten und Demonstranten durch Vizekanzler Josef Pröll", teilte der World Wide Fund For Nature mit.

Ortet Geringschätzung
Pröll hatte den Ausschluss der Umwelt-NGOs damit begründet, dass er in Zeiten der Finanzkrise Prioritäten setzen müsse. Er sehe nicht die Notwendigkeit "Steuergelder dorthin zu lenken, wo durch Aktionismus, durch Demonstrationen gute Lobbyingarbeit geleistet wird", so Pröll. Für Pechlaner ist "dies nicht nur eine Geringschätzung der Arbeit des WWF sondern auch aller Bürger, die sich um Umwelt- und Naturschutz sorgen".

"Ab(vize)kanzeln"
Wenn die neue Regierung die österreichischen Umweltorganisationen derart "ab(vize)kanzle", fühlt sich Pechlaner als Präsident des WWF und damit Repräsentant einer solchen Organisation als Regierungsbeauftragter in dem ORF-Gremium ebenfalls nicht erwünscht, erklärt er seinen Schritt.

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