Detektiv geprellt

Petzner ortet VP-Schmutzkübelkampagne

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BZÖ-Wahlkampfleiter Stefan Petzner ortet hinter der Anzeige des Privatdetektivs Dietmar Guggenbichler gegen seine Person eine Kampagne der Volkspartei.

Der als Lucona-Aufdecker bekanntgewordene Privatdetektiv Dietmar Guggenbichler hat den Pressesprecher von LH Jörg Haider und jetzigen BZÖ-Wahlkampfleiter Stefan Petzner bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt.

Er wirft Petzner vor, dass er durch den BZÖ-Politiker um 500.000 Euro geschädigt worden sei. Hintergrund ist eine Zusage Haiders, dass der Privatdetektiv als Sicherheitsbeauftragter beim BZÖ beschäftigt werde, Petzner dies aber nie in die Tat umgesetzt habe.

Petzner kontert
Laut Petzner handelt es sich um ein "durchsichtiges Manöver der ÖVP." "Dass das jetzt auftaucht, dahinter steckt die ÖVP, die versucht, mit derartigen Schmutzkübelaktionen dem BZÖ zu schaden." Auch ein Motiv machte Petzner aus: "Pure Angst vorm BZÖ bei der EU-Wahl".

Detektiv sollte Haider beschatten
Die ganze Geschichte begann, als die FPÖ Kärnten Guggenbichler im Frühjahr 2006 beauftragt hatte, Ermittlungen gegen Haider bezüglich Stadionbau, Fremdenverkehrswerbung und Vorkommnisse bei der Hypo Alpe Adria Bank anzustellen. Dafür bekam der Privatdetektiv zweimal 5.000 Euro als Akontozahlung.

Als die FPÖ an Guggenbichler herantrat, Haider in seinem privaten Bereich zu beschatten und nach Möglichkeit über diesen Privaten und intimen Bereich auch entsprechende Fotodokumentationen beizubringen, um Munition für den Wahlkampf zu haben, lehnte der Privatdetektiv ab. Die Freiheitlichen revanchierten sich daraufhin mit einer Anzeige beim Finanzamt, dass Guggenbichler das von ihnen erhaltene Geld nicht versteuert hätte.

Haider half Guggenbichler
Der Privatdetektiv wandte sich an Haider, der ihm bei der Beschaffung eines Kredites in Höhe von 150.000 Euro behilflich gewesen sei, den er von der Hypo erhalten habe. Der Privatdetektiv erklärte dem damaligen Landeshauptmann, dass er sich den Kredit nur leisten könne, wenn er einen Job von ihm erhalte. Haider sicherte Guggenbichler zu, nach der Wahl den Posten als Sicherheitsbeauftragter zu erhalten.

Job-Versprechen
Vom einstigen Chef der Kärntner Hypo Group Alpe Adria Bank, Wolfgang Kulterer, bekam der Privatdetektiv 93.000 Euro ausgezahlt, da Guggenbichler dem Ex-Generaldirektor erklärte hatte, dass er monatlich 5.000 Euro zurückzahlen werde, da er einen Job von Haider zugesagt bekommen hätte.

Bei einem Treffen am 6. Juni 2006 sei Haider mit mehreren Personen zu Guggenbichler gekommen, wo ihm Petzner offiziell vorgestellt worden sei, mit dem Hinweis, der Pressesprecher würde alles bezüglich der Tätigkeit des Privatdetektiven als Sicherheitsbeauftragter regeln. In der Folge wurde Guggenbichler auch von Kulterer mit diversen Ermittlungen in Sachen FMA (Finanzmarktaufsicht, Anm.) und im Bereich der Hypo beauftragt. Obwohl der Ex-Generaldirektor sämtliche Ermittlungsergebnisse erhalten hätte, habe er lediglich einige Rechnungen über die Hypo Alpe Adria bezahlt, für 250.000 Euro sollte Kulterer selbst aufkommen - diese Summe habe er allerdings nie erhalten, so Guggenbichler.

Petzner behaupte nun gegen besseren Wissens, dass ihm, Guggenbichler, kein Job als Sicherheitsbeauftragter von Haider zugesagt worden wäre.

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