Peter Pilz verkündete gestern sein Comeback – und hatte einige Überraschungen parat.
Wien. Jetzt ist es offiziell: Nach wochenlangem peinlichen Gerangel um ein Mandat konnte ein gesundheitlich angeschlagener Peter Pilz Donnerstagfrüh endlich seine Rückkehr ins Parlament kundtun.
Die Lösung: Maria Stern, Mit-Initiatorin des Frauenvolksbegehrens, verzichtet auf das Mandat, das ihr nach dem emotionalen Abgang von Ex-Klubchef Peter Kolba zugestanden wäre. Pilz-Anwalt Alfred Noll wird jetzt ihren nö. Listenplatz einnehmen, und Parteigründer Pilz kann über dessen Bundeslistenplatz in den Nationalrat einziehen.
„Ich habe keine einzige Sekunde gezögert“, verrät Stern, die sich in den vergangenen Tagen verschanzt hatte, gestern über ihre Entscheidung. Zu ihrem Nachteil soll es nicht sein: Sie wird neue Parteichefin statt Pilz.
Männer gegen Frauen bei Bißmann-Rauswurf?
Während die Frau, die für Pilz Platz machte – der Ex-Grüne nahm sein Mandat nicht an, weil er Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen sexueller Belästigung abwarten wollte –, belohnt wird, ist jene Frau, die sich weigerte, zu gehen, nun in Ungnade gefallen. „Ich werde dem Antrag auf Ausschluss von Martha Bißmann aus dem Klub zustimmen“, verkündete Pilz. Sie habe „immens viel politisches Vertrauen zerbrochen“, erklärt er ÖSTERREICH.
Nächste Woche will die Liste Pilz über ihren Rauswurf abstimmen. Als fix gilt, dass die vier Männer im Klub dafür votieren. Fraglich ist, zu wem die Frauen – Daniela Holzinger, Alma Zadic und Stephanie Cox – in dem Streit halten. Bißmann selbst sei von Pilz’ Ankündigung überrascht gewesen, erklärte sie auf Nachfrage. Sie werde nun Einzelgespräche mit ihren Klubkollegen führen.
Kollaps. Dass er mit einer Rückkehr ins Parlament eine Flucht in die Immunität antritt, um offenen Verfahren zu entgehen, bestritt Pilz. Wegen eines „Kreislaufkollapses“ ließ er ja am Mittwoch eine Verhandlung platzen. Nach seiner Comeback-Show musste er denn auch gleich wieder das Bett hüten, wie er verriet.
