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Erste Pilz-Köpfe

Pilz: "Mein Dream-Team"

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Peter Pilz will mit seinen ­Namen und Zielgruppen Themen ins Parlament einziehen.

Punkt 10.30 Uhr ruft er es ins Mikro: „Ja, es geht!“ Wie in ÖSTERREICH angekündigt, verkündete der Ex-Grüne die Kandidatur seiner Liste für die Nationalratswahl. Die wird kurz und knackig PILZ heißen. Am vollständigen Namen feilt man noch, das Wort Gerechtigkeit soll vorkommen.

Pilz’ Rezept ist klar: Er ist der Promi, dazu hat er sich Spezialisten geholt, die bestimmte attraktive Themen abdecken sollen. Ein Coup ist ihm wohl mit Peter Kolba gelungen: Der war jahrelang Chef des Vereins für Konsumentenschutz (VKI). Er ist der Konsumentenpapst ­Österreichs.

›Cannabis für medizinische Zwecke freigeben‹

Doch nicht nur das: Als Schmerzpatient tritt Kolba für die Freigabe von Cannabis ein – „aber nur für medizinische Zwecke wie in Deutschland“, betont er.

Neben dem aus der SPÖ kommenden Tierschützer Sebastian Bohrn Mena (Angriff auf grüne Themen!) präsentiert Pilz zwei Frauen, eine ist eine kleine Sensation: Maria Stern ist als Frauen-Aktivistin bekannt. Bis gestern war sie eine der Sprecherin des Frauenvolksbegehrens. Die gebürtige Australierin Stephanie Cox ist eine Start-up-Spezialistin. Das wird den Start-up-verliebten Kanzler Christian Kern kaum freuen.

Pilz hat Unterschriften ­sicher zusammen

Die Kandidatur ist laut Pilz fix, am Freitag dürfte er drei Abgeordnete präsentieren, die für ihn unterschreiben. Mittels Crowdfunding will er genug Geld für den Wahlkampf sammeln. Gesucht wird noch ein Bankkonto. ­Allerdings nicht bei der Hypo, wie er launig anmerkte. (gü)

Peter Pilz: »Ich will 
keine Meisterjodler«

ÖSTERREICH: Sie haben Ihre ersten Kandidaten präsentiert. Bis auf Peter Kolba kennt man die eher nicht...

Peter Pilz: Ich will keine Promis und Meisterjodler, ich will einfach die besten. Alle drei sind in ihrem Bereich professionell, wir haben zum Beispiel die Sprecherin des Frauenvolksbegehrens. Welche Partei kann das schon von sich sagen?

ÖSTERREICH: Sie haben drei Unterschriften von Abgeordneten, Ihre und wohl zwei andere, die für eine Kandidatur nötig sind. Wer ist das konkret?

Pilz: Ja, die Unterschriften werden rechtzeitig geleistet, wir werden die Namen der Abgeordneten rechtzeitig veröffentlichen.

ÖSTERREICH: Sie setzen also ausdrücklich nicht auf den Promi-Faktor. Schaffen Sie es trotzdem ins Parlament?

Pilz: Ja, ich bin überzeugt davon. Wir haben ja mit dem Wahlkampf noch gar nicht begonnen. Jetzt geht es erst richtig los. (gü)

Hofer: »Er knabbert Rot und Grün an«

ÖSTERREICH: Schafft es Pilz ins Parlament?

Thomas Hofer: Ja, er kann es schaffen. Er knabbert bei SPÖ und Grünen: Pilz holt sich gezielt Experten für bestimmte Themenbereiche – also etwa Tierschutz, Frauenpolitik oder Konsumentenschutz – und will zusätzlich mit seiner Strahlkraft punkten.

ÖSTERREICH: Wenn es blöd läuft, kannibalisiert er sich mit den Grünen – und beide sind nicht im Parlament?

Hofer: Das ist möglich. Ich glaube aber, dass die Vier-Prozent-Hürde für beide erreichbar ist. (gü)

Pilz-Köpfe: Holzinger, Noll und Rossmann?

Die Gruppe um Pilz hält dicht, aller Voraussicht nach hat man noch ein paar Sensationen auf Lager. Dass ­Anwalt Alfred Noll kandidiert, gilt als fix. Auch der grüne Budgetexperte Bruno Rossmann will sich diese Woche entscheiden, detto Grün-Kultur­sprecher Wolfgang Zinggl. Wohl ebenfalls im Boot: SPÖ-Abgeordnete Daniela Holzinger. Mit Rossmann, Zinggl und Hol­zinger hätte Pilz die für die Kandidatur nötigen Unterschriften.

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