Streit in Innsbruck

Pirat soll Ausschuss vorstehen

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VP-Stadtparteiobmann Franz Gruber empört sich über die geplante Personalie.

Die im Raum stehende Besetzung des Kontrollausschuss-Obmannes im Innsbrucker Gemeinderat mit dem "Piraten" Alexander Ofer prolongiert den Konflikt zwischen der in Opposition befindlichen Stadt-VP und der VP-nahen Bürgermeisterliste Für Innsbruck (FI). "Es ist nicht verantwortungsvoll, eine Person ohne entsprechende Erfahrung für diese Position einsetzen zu wollen", meinte VP-Stadtparteiobmann Franz Gruber am Freitag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.

"Verantwortungslos"
Die ÖVP werde daher bei der Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag jemanden aus ihren Reihen für diesen Posten vorschlagen. Der Pirat, der ihm durchaus "sympathisch" sei, wäre "aufgrund seiner Ausbildung nicht in der Lage, Bilanzen zu lesen", erklärte Gruber. Es sei der Person Ofers gegenüber sogar "verantwortungslos", ihn aus "politischem Kalkül heraus" für die Position des Obmannes vorzuschlagen, sagte der nicht amtsführende Stadtrat und bei der Wahl unterlegene Bürgermeisterkandidat Christoph Platzgummer (V). Die Bestellung des Piraten sei nichts anderes als der Versuch der neuen Stadtregierung, die "Kontrolle zu beschneiden", kritisierte Platzgummer: "Das zeigt den Stil dieser Regierung, sie kontrolliert sich am liebsten selbst".

Bereits zuvor hatte Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) vor Journalisten erklärt, Gemeinderat Ofer für geeignet zu halten, den Vorsitz im Finanzkontrollausschuss zu führen. "Jeder der zum Gemeinderat gewählt wird, kann auch die Verantwortung übernehmen". Zudem sei es Tradition, die kleinste Oppositionspartei damit zu betrauen. "Und von dieser Tradition möchte ich nicht abgehen", so die Bürgermeisterin.

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