Ottnang

Prammer: Trauerakt in Heimat

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Redner betonten Überparteilichkeit und Sachlichkeit.

Der Heimatort von Barbara Prammer, Ottnang am Hausruck im Bezirk Vöcklabruck in Oberösterreich, hat sich mit einem offiziellen Trauerakt am Samstagabend von der am 2. August verstorbenen Nationalratspräsidentin verabschiedet. Alle Redner betonten unter anderem Prammers Leistungen für die Demokratie, Überparteilichkeit, Sachlichkeit in der Politik und ihre Menschlichkeit.

Prammer stammte aus einer Bergarbeiterfamilie und lebte 23 Jahre lang in Ottnang. Nach der Matura arbeitete sie fünf Jahre im Gemeindeamt, bevor sie nach Linz und später nach Wien ging und dort in hohe politische Ämter aufstieg. Sie blieb ihrem Heimatort aber immer verbunden, in dem auch etliche Mitglieder ihrer Familie wohnen.

Diese kamen ebenfalls zu dem Trauerakt in der Turnhalle der örtlichen Volksschule. Dort war ein Bild der Nationalratspräsidentin mit einem Kranz aus roten und weißen Blumen aufgestellt. Neben Bürgermeister Josef Senzenberger (SPÖ) würdigten der SPÖ-Landesvorsitzende Landeshauptmannstellvertreter Reinhold Entholzer sowie der SPÖ-Bezirksvorsitzende Hermann Krenn, weiters Bezirkshauptmann Martin Gschwandtner und der Linzer Altbischof Maximilian Aichern die Verstorbene. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Bergknappenmusikkapelle und der Hausruckchor, deren Mitglied Prammer war.

Entholzer bezeichnete Prammer als große Tochter Ottnangs. Mit Ellbogentechnik sich vorzudrängen, sei nie ihre Art gewesen. Sie habe vieles mit ihrer ruhigen und überlegten Art erreicht. Bischof Aichern schilderte, dass er sie erst kürzlich bei einer Tagung in Wien getroffen und sie in kleinem Kreis ersucht habe: "Betet für mich". Das tat er zusammen mit den Hunderten Teilnehmern des Traueraktes. Er verwies darüber hinaus darauf, dass ihr der Sozialbereich und der Dialog der Religionen wichtig gewesen sei. Bürgermeister Senzenberger, der Prammer vor zwei Jahren die Auszeichnung der Ehrenbürgerschaft überreicht hatte, stellte fest, sie habe ihre Heimat nie vergessen. Der Erfolg sei ihr nicht die Wiege gelegt worden, sie habe ihn sich vielmehr hart erarbeitet. Unter Tränen verabschiedete er sich mit den Worten "Danke Barbara, Glück auf und ein herzliches 'Freundschaft'".

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